Di 20.07 22:30 (hr)
Ein deutscher Held
Die Kapitulation des Botho Henning Elster 1944
Dokumentation
Autor: Von Barbara Dickenberger und Mike Conant
September 1944, Rückzug der deutschen Truppen aus dem besetzten Frankreich. Drei Monate zuvor waren die Alliierten in der Normandie gelandet. Jetzt sind Hunderttausende Wehrmachtssoldaten auf dem Rückmarsch nach Deutschland. Generalmajor Botho Henning Elster bildet mit 25.000 Mann die Nachhut. Vor ihnen liegt der längste Weg, von den Pyrenäen bis an den Rhein. Die "Fussmarschgruppe" besteht aus zusammengewürfelten Einheiten, die Bewaffnung ist mangelhaft. "Ich war der letzte Heeresrest, der dieses lodernde Land durchzog", sagt Elster später. Der Befehl, bei dieser hoffnungslosen und viel zu späten "Heim ins Reich"-Order die Führung zu übernehmen, hatte Generalmajor Elster überraschend erreicht. Zuvor hatte er sich wegen seiner ruchbar gewordenen antinationalsozialistischen Haltung "kaltgestellt" gefühlt. Nun ist er entschlossen, dem sinnlosen Abschlachten - sowohl der eigenen Truppe, wie auch der französischen Zivilbevölkerung - ein Ende zu setzen. Er bereitet die Kapitulation vor, und zwar mit dem gesamten Tross. Er nimmt Kontakt mit der Résistance und schließlich mit den amerikanische Alliierten auf. Denn nur einer geordneten militärischen Einheit wie den Amerikanern will er sich - da ist er ganz Preuße - ergeben. Es ist eine alles andere als ungefährliche Mission, die Elster unternimmt. Sein Generalstab hätte ihn jeden Tag an die Wand stellen können. An der Loire ist es dann so weit. Es ist die größte Massenkapitulation des Zweiten Weltkriegs an der Westfront - für die Amerikaner ein Propagandacoup, der einer Hollywood-Inszenierung würdig ist. Zur Übergabe schicken sie ein Medienaufgebot, das die pompöse, mit allen militärischen Ehrenbezeigungen geschmückte Veranstaltung für die Nachwelt festhält. Elster kommt zunächst in amerikanische, später in britische Kriegsgefangenschaft, wo dem "Verräteroffizier" der Hass seiner Mitgefangenen entgegenschlägt. In Deutschland wird er noch wenige Wochen vor Kriegsende vom Volksgerichtshof in Abwesenheit zum Tode verurteilt werden. Wer war dieser Mann, was waren seine Beweggründe? Der Film rekonstruiert den Rückzugsmarsch der deutschen Truppen durch Mittelfrankreich 1944. In zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen, mit Mitgliedern der Résistance und der Zivilbevölkerung, mit Historikern und Nachfahren Elsters wird ein Schicksal zwischen Korruption und Gewissen nachgezeichnet - die Motive eines Mannes, der die Grenzen des Gehorsams erreicht hatte.
Dienstag, 20.07.2004
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