Der Irak-Feldzug

Wie schon gesagt "Off Topic"
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Beitrag von Wever »

Wahlen und ihre Kommentierung:

"United States officials were surprised and heartened today at
the size of turnout in South Vietnam's presidential election
despite a Vietcong terrorist campaign to disrupt the voting.
According to reports from Saigon, 83 percent of the 5.85 million
registered voters cast their ballots yesterday. Many of them
risked reprisals threatened by the Vietcong. A successful
election has long been seen as the keystone in President
Johnson's policy of encouraging the growth of constitutional
processes in South Vietnam." --
Peter Grose, 'U.S. Encouraged by Vietnam Vote,' The New York
Times, Sept 4, 1967, page 2
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

ND 03.02.05

Ein wenig Druck für »Dingos«
Israel will deutsche Waffen – am liebsten als Geschenk


Von René Heilig

Es ist ungewöhnlich, dass man in Israel so detailliert über die
israelisch-deutsche Zusammenarbeit in der Rüstung spricht.
Doch Art und Zeitpunkt der Veröffentlichungen haben Gründe.
Deutschland, so betonte gestern der deutsche Bundespräsident
vor dem israelischen Parlament, unterhalte heute zu keinem
anderen Land außerhalb Europas und Nordamerikas so enge
Beziehungen wie zu Israel. Köhler versicherte sodann, dass es
eine »unumstößliche Maxime deutscher Politik« sei, »dass
Israel in international anerkannten Grenzen und frei von Angst
und Terror leben kann«. Und genau diese Versicherung wird von
israelischen Medien in Frage gestellt. Es geht um Rüstung,
konkret um den Wunsch, 100 gepanzerte Militärtransporter
namens »Dingo 2« sowie zwei U-Boote aus Deutschland zu
bekommen. Man kann die Medienoffensive durchaus als eine Art
Erpressung verstehen. Denn in Berlin wird über die seit rund
einem halben Jahr laufenden Gespräche weitgehend
geschwiegen. Rüstungsgeschäfte mit Israel gelten in rot-grünen
Regierungskreisen als politisch brisant. Die israelische
Tageszeitung »Haaretz« mutmaßt sicher zu Recht, Deutschland
verzögere die Lieferung, weil diese gepanzerten Unimogs gegen
Palästinenser eingesetzt werden könnten.
Doch wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Der führt über die USA. Vor
knapp einem Jahr hatte der »Dingo«-Hersteller Krauss-Maffei
Wegemann mit Textron Marine&Land Systems einen so
genannten Letter of Intent unterzeichnet. Textron-Vize-Chef Clay
Maise sagte damals, es hätte keinen günstigeren Zeitpunkt zur
Unterzeichnung des Vertrages geben können, »da die globalen
operationellen Szenarien bewegliche Fahrzeuge erforderlich
machen, die schnell in Konfliktgebieten eingesetzt werden
können«. Doch genau dahin darf die deutsche Regierung keine
Ausfuhrgenehmigungen erteilen. Die Regierung der USA hat
damit keinerlei Problem. Weshalb auch
Krauss-Maffei-Hauptabteilungsleiter Harald Westermann
bemerkt, die Zusammenarbeit mit Textron schaffe »eine
transatlantische Geschäftsgrundlage, die für alle Kunden von
Vorteil sein wird, da sie Interoperabilität und weltweiten Support«
garantiert.
Auch weil Textron kaum Werbeversuche für »sein« Produkt
»Dingo 2« unternimmt, sind sich Fachleute sehr sicher, dass es
sich bei dem deutsch-amerikanischen Vertrag nur um eine Art
»Durchreiche-Verhältnis« handelt. Zudem sickerte durch, dass
der »Dingo« vom israelischen Unternehmen Rafael
waffentechnisch nachgerüstet wird.
Nachrüsten ist eine Spezialität der Israelis. Auch die drei
zwischen Juli 1999 und Oktober 2000 gelieferten U-Boote
wurden »aufgemotzt«. Sie sind jetzt, daran haben Experten
kaum noch einen Zweifel, Atomwaffenträger. Die deutsche
Regierung schweigt dazu, denn man hat die Boote nicht nur
gebaut und exportiert, sondern auch mit Steuergeldern bezahlt.
Berlin übernahm die Kosten für zwei Boote in Höhe von 880
Millionen D-Mark und schoss für das dritte 220 Millionen D-Mark
zu.
Während die drei U-Boote zu Israels Mittelmeerflotte zählen,
sollen zwei weitere, deren Lieferung Israel von Deutschland
erwartet, vermutlich im Roten Meer stationiert werden. Damit
würde der Aktionsraum ins Arabische Meer und den Indischen
Ozean erweitert.
Das Geschäft ist im Grundsatz gelaufen. Das Militärmagazin
»Bamahaneh« berief sich im Dezember auf den Chef der
israelischen Marine, David Ben-Baschat. »Im nächsten Jahr wird
sich wegen der politischen Situation mit Deutschland und
Europa eine wunderbare Gelegenheit ergeben.« Bereits im
September 2004 hatte der deutsche Verteidigungsminister Peter
Struck mitgeteilt: »Wir sind selbstverständlich bereit, Israel beim
Erwerb zu helfen und zu unterstützen.« Ein erneutes Geschenk
kann sich Deutschland aber nicht leisten.
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Tehran Times
February 16, 2005

Mossad behind Hariri assassination
By Hassan Hanizadeh

Former Lebanese prime minister Rafiq Hariri was killed in a
massive bomb blast in central Beirut on Monday.

The explosion destroyed a number of public buildings and
vehicles, showing that the complicated terrorist act was carried
out by a well equipped organization.

The situation in Lebanon and the region is now so critical that
any discord could cause a new crisis for this small but strategic
country.

Lebanon, which has been the cradle of peaceful coexistence
among different religious and ethnic groups, experienced a
15-year civil war due to a series of domestic, regional, and
international factors in the 1970s and 1980s.

The war left thousands of Muslim and Christian civilians dead,
causing Lebanon huge financial losses.

In 1990, the various groups finally put aside their differences and
calm and national unity ruled the country again.

Then, following the Zionist army's defeat in south Lebanon in
2000, Lebanon was once more put into the worldwide spotlight.

Lebanon eventually regained its regional economic position
thanks to reconstruction and economic restoration, partly due to
the efforts of the late Hariri.

However, regional and trans-regional powers such as the United
States and the Zionist regime are trying to steer Lebanon toward
a crisis, aiming to extend their military and political presence in
some parts of the Middle East and the Mediterranean.

The United States' strong support of UN Resolution 1559, which
requires Syria to withdraw its forces from Lebanese soil, is part
of Washington's plan to politically influence Lebanon and the
region once again.

Israel and the U.S. seek to sever the spiritual and physical
contacts between Syria and Lebanon in order to isolate Syria in
the Middle East and check its political sway in the region.

Neither the Lebanese government nor the majority of its citizens
want Syrian troops to quit their country.

However, if Syrian forces withdraw from Lebanese territory, it
would surely pave the way for the political and military
machinations of the United States and Israel.

The Lebanese and Syrian nations, due to their historical,
ideological, and ethnic affinities, are in fact one nation in two
separate lands. The regional and trans-regional powers must
understand this and must realize that the two nations cannot be
separated spiritually. Now, the question is: Who benefited from
the assassination of Hariri, a man who played a constructive role
in the reestablishment of security in Lebanon?

All the evidence indicates that the Israeli intelligence service
Mossad killed Hariri, since it had previously plotted to
assassinate important Lebanese politicians.

The Mossad is trying to help the Zionist army claw its way back
into Lebanon, since history has shown that the stability of
Lebanon is not to the advantage of Israel.

Lebanon now faces a more complicated situation and should
stay alert in order to thwart the Zionist regime's plots to dominate
the country once again.
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Beitrag von Wever »

Neue Solidarität
Nr. 8, 23. Februar 2005

Die Absicht hinter dem Mord an Hariri

Naher Osten. Dem Libanon droht nach dem Mord an Hariri nicht
nur ein Wiederaufflammen des Bürgerkrieges. Die
Schuldzuweisungen für den Anschlag an Damaskus und
Teheran sind Teil der Kriegsvorbereitungen gegen diese
Länder.

Am 14. Februar wurde der frühere libanesische
Ministerpräsidenten Rafik Hariri in Beirut ermordet. Die -
beabsichtigten - Folgen des Anschlages gehen weit über den
Libanon hinaus. Die Täter selbst sind zwar noch unbekannt,
aber um die Hintergründe dieser Tat zu verstehen, muß man auf
ein neokonservatives Planungsdokument aus dem Jahre 1996
zurückblicken. Dieser Plan mit dem Titel Ein sauberer Bruch:
Eine neue Strategie zur Sicherung der Region wurde unter
Beteiligung des heutigen US-Vizepräsidenten Dick Cheney, von
Richard Perle, Doug Feith, David und Meyrav Wurmser erstellt.
Der Plan sieht vor, das Osloer Friedensabkommen zwischen
Israel und den Palästinensern aufzukündigen, dann den Irak,
Syrien, den Libanon (inklusive Hisbollah) und den Iran
militärisch anzugreifen und/oder die Regierungen dieser Länder
zu stürzen.

In dem Papier heißt es, Israel solle sich "der Hisbollah, Syrien
und dem Iran als Hauptverantwortlichen der Aggression im
Libanon" entgegenstellen. Israel solle "Teile der libanesischen
Opposition benutzen, um die syrische Herrschaft im Libanon zu
schwächen". Mit Israel verbündete libanesische Gruppen
könnten "syrische militärische Ziele im Libanon angreifen", oder,
"wenn sich das als nicht ausreichend erweisen sollte", dann
könnte Israel selbst diese bzw. "ausgewählte Ziele in Syrien"
angreifen und so klarmachen, daß "syrisches Staatsgebiet nicht
immun für Angriffe" ist. Selbstverständlich müsse das Saddam
Hussein-Regime im Irak gestürzt werden. Am Ende sollte ein
"neuer Naher Osten" entstehen mit innerlich gespaltenen,
schwachen Staaten mit Marionettenregierungen, während Israel
die unangefochtene Hegemonialmacht der Region wäre.

Die Regierung Bush hat in den letzten Wochen immer wieder
bekräftigt, daß sie ihr unliebsame Regierungen - die sog.
"Vorposten der Tyrannei" - nacheinander stürzen will. Die
Weltöffentlichkeit war zunächst davon ausgegangen, daß das
nächste Ziel der Iran sein werde, aber offenbar ist es jetzt doch
Syrien.

Das liegt wohl daran, daß man in Washington Angst vor der
"asymmetrischen Gegenreaktion" des Iran hat. Schiiten im Irak
oder auch in anderen Staaten am Persischen Golf könnten
losschlagen, oder die libanesische Hisbollah könnte gegen
Israel vorgehen. Kenner der Region meinen, Washingtons Ziel
sei daher, erst die Hisbollah auszuschalten und gleichzeitig
Syrien zu schwächen, bevor man gegen Teheran vorgeht. Der
diplomatischen Vorbereitung der Destabilisierung Syriens und
des Libanon diente die UN-Resolution 1559, die von den USA
und - merkwürdigerweise - Frankreich im Sicherheitsrat
vorgelegt wurde. Sie spielte bei den jüngsten Gesprächen von
US-Außenministerin Rice mit dem französischen Präsidenten
Chirac eine wichtige Rolle. In der Resolution wird der Rückzug
der schätzungsweise 15 000 syrischen Soldaten aus dem
Libanon und die Entwaffnung der Hisbollah gefordert. Weil ein
direkter israelischer Angriff auf Syrien großen Widerstand auf der
weltpolitischen Bühne hervorrufen würde, wurde ein anderer
Weg gewählt: Im Libanon selbst sollen Kräfte mobilisiert
werden, um gegen die Syrer und die Hisbollah vorzugehen.
Dafür war der Mordanschlag an Hariri der "Zünder".

Der schwerreiche Bauunternehmer Hariri war von 1992-98 und
von 2000-04 libanesischer Ministerpräsident, bis er aus Protest
gegen die Wiederwahl des von Syrien gestützten Präsidenten
Lahoud zurücktrat. Hariri verfügte über sehr gute politische und
geschäftliche Verbindungen ins Ausland, so zum saudischen
Königshaus und zu Chirac. Er investierte viel Geld in den
Wiederaufbau Beiruts nach dem Bürgerkrieg, woran er
schätzungsweise 4 Mrd. Dollar verdiente. Wegen seiner Rolle
beim Wiederaufbau genoß Hariri breite Unterstützung in der
Bevölkerung, die ihn "Mister Libanon" nannte. Nach seinem
Rücktritt wurde er zur Symbolfigur der Opposition.

Es ist offensichtlich, daß ein Anschlag auf Hariri zwangsläufig zu
massivem anti-syrischem Aufruhr führen würde. Und so
geschah es auch: Sobald sich die Nachricht von dem Mord
verbreitete, versammelten sich Anhänger Hariris auf den
Straßen. Bei seiner Beerdigung am 16. Februar demonstrierten
Hunderttausende und forderten den Abzug der Syrer.

Unmittelbar nach dem Anschlag wurde Syrien für die Tat
verantwortlich gemacht. Diese Schuldzuweisung kam u.a. vom
im Pariser Exil lebenden früheren Präsidenten des Libanon
Michel Aoun und vom Drusenführer Walid Dschumblatt,
desgleichen vom israelischen Außenminister Silvan Schalom
und Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas. Mofas
behauptete sogar, hinter dem Anschlag stecke eine
"Terrorgruppe, die unseres Wissens nach von Syrien unterstützt
wird". Auch in weiten Teilen der westlichen Medien wurde Syrien
für den Mord an Hariri verantwortlich gemacht.

Außenministerin Rice ordnete die Rückkehr der
US-Botschafterin Margaret Scobey aus Syrien an, nachdem man
der syrischen Regierung eine Protestnote überreicht hatte. Zwar
lägen die "näheren Ursachen der Ermordung Hariris im
Libanon", sagte Rice dem Außenpolitischen Senatssausschuß,
"aber leider haben wir mit Syrien eine sich verlängernde Liste
von Problemen". US-Außenstaatssekretär William Burns, der
Hariris Beisetzung beiwohnte, verlangte "den völligen und
sofortigen Rückzug Syriens" aus dem Libanon.

Am nächsten Tag, dem 17. Februar, stellte Präsident Bush bei
einer Pressekonferenz Syrien noch weitergehende Forderungen.
Er sagte: "Wir haben Syrien klargemacht, daß es sicherstellen
muß, daß sein Staatsgebiet nicht von ehemaligen irakischen
Baathisten benutzt wird, um Chaos zu säen und unschuldige
Menschen zu töten. Wir haben seit Beginn meiner Regierung
klargemacht, daß Syrien sein Gebiet nicht dazu benutzen darf,
internationale Terrorgruppen zu unterstützen. Wir erwarten, daß
es der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats, die den Abzug
der Truppen aus dem Libanon fordert, nachkommt. Und wir
erwarten, daß es dabei hilft, daß im Libanon freie und faire
Wahlen stattfinden."

Als er gleich darauf zum Iran befragte wurde, antwortete Bush:
"Wäre ich israelischer Regierungschef, ...wäre ich auch sehr
besorgt darüber, daß der Iran möglicherweise eine Atombombe
baut. Und Israel ist unser Verbündeter ... wir werden Israel
unterstützen, wenn seine Sicherheit bedroht ist."

Sachkundige Experten verweisen dagegen auf die schlichte
Tatsache, daß ein Mordanschlag wie der an Hariri für Syrien
einem Selbstmord gleichkäme, denn Syrien befindet sich
ohnehin schon im Visier der Neocons in Washington und der
Regierung Scharon. "Was sollte sich Syrien davon versprechen?
Es ergibt keinen Sinn", erklärte Rime Allaf, Nahostexperte des
Royal Institute for International Affairs in London, gegenüber
Aldschasira.net. "Syrien wäre das erste Opfer. Angesichts des
Chaos im Libanon und der wachsenden Spannungen zwischen
den Fraktionen dort, verliert Syrien enorm dadurch [durch den
Mord an Hariri]."

Ein syrischer Mitarbeiter des Nahost-Instituts in Washington
erklärte ebenfalls gegenüber Aldschasira: "Die Syrer sind doch
nicht so wahnsinnig, einen libanesischen Regierungsvertreter
ermorden zu lassen." Er verwies darauf, daß Syrien mit der
libanesischen Opposition ins Gespräch zu kommen versuche.
Andere Kenner des Libanon führten an, die Hisbollah, die auch
als Urheber des Anschlags vermutet wird, habe sich in der
letzten Zeit auf Druck Syriens und des Iran zurückgehalten, um
eine Konfrontation zu vermeiden.


Chaos und Bürgerkrieg

Der einfachste Weg, unter den gegenwärtigen Bedingungen
Chaos zu schüren, besteht darin, im Libanon einen neuen
Bürgerkrieg vom Zaun zu brechen, der zu einer Balkanisierung
des Landes entlang der ethnisch/religiösen Grenzen führen
würde. Die Spannungen zwischen den unterschiedlichen
Bevölkerungs- und Religionsgruppen im Lande hatten schon vor
der Ermordung Hariris zugenommen. So warf Walid
Dschumblatt "Elementen" in der syrischen Baath-Partei bei einer
Versammlung christlicher Maroniten vor, 1975 seinen Vater
ermordet zu haben. Die Baath-Partei forderte daraufhin,
Dschumblatt solle im Libanon wegen Verleumdung angeklagt
werden.

Umgekehrt beschuldigten Mitglieder der libanesischen
Regierung die Opposition, Handlanger der USA und Israels zu
sein. Und mit seiner Erklärung, die libanesischen Sunniten
fühlten sich durch die Ermordung Hariris bedroht, goß der Mufti
des Libanon noch Öl ins Feuer. Der britische Journalist Robert
Fisk, der sich zur Zeit des Anschlags in Beirut aufhielt, schrieb
im Independent: "Jedem, der Hariri ermorden wollte, war klar,
daß dies die alten, durch den Bürgerkrieg 1975-90
entstandenen Risse wieder aufbrechen lassen würde."


Syrien und der Iran nähern sich an

Als Reaktion auf die massive Propagandakampagne gegen
Syrien bemüht sich die dortige Regierung, ihre strategische
Allianz mit dem Iran, der sich ebenfalls im Visier der Neocons
befindet, zu festigen. Der syrische Ministerpräsident Al Otari
besuchte Teheran und erklärte nach Gesprächen mit dem
iranischen Vizepräsidenten Mohammed Reza Aref: "Diese
Begegnung in einer solchen sensitiven Zeit hat besondere
Bedeutung, weil sich Syrien und der Iran verschiedenen
Herausforderungen gegenübersehen, und es notwendig ist,
eine gemeinsame Front zu bilden." Aref bot die Unterstützung
des Iran für Syrien an.

Besonderes strategisches Gewicht in dieser kritischen Lage hat
die Unterstützung des Iran und Syriens durch Moskau. Am Tag
nach der Beisetzung Hariris sandte der russische Präsident
Putin ein Schreiben an den israelischen Ministerpräsidenten
Scharon, worin er erklärte, Rußland werde seinen
Verpflichtungen nachkommen und Syrien Luftabwehrraketen
liefern. Wenig später warnte Generaloberst (a.D.) Leonid
Iwaschow, bis Ende der 90er Jahre hochrangiger Mitarbeiter des
russischen Verteidigungsministeriums und derzeit Präsident
der Akademie für geopolitische Probleme: "Sollte es zu einem
aggressiven Akt gegen den Iran kommen, wird der Krieg die
Grenzen Rußlands erreichen."

Hassan Rowhani, Vorsitzender des iranischen Nationalen
Sicherheitsrates, der auch an den Verhandlungen mit den
Europäern über das iranische Atomprogramm beteiligt ist,
sprach in Moskau mit dem russischen Verteidigungsminister
Sergej Iwanow. Ende dieses Monats wird der russische Minister
für Nuklearfragen Rumjantsew im Iran erwartet, um die
abschließenden Vereinbarungen über den Kernreaktor in
Buschehr zu treffen. Es gibt aus zuverlässigen Quellen Berichte,
daß Rußland sein Militärpotential an seiner Südgrenze vom
Schwarzen Meer bis nach Zentralasien hinein verstärkt.
Rußland habe faktisch Garantien für die Sicherheit des Iran
gegeben. Ganz offensichtlich nimmt Moskau die zunehmenden
Kriegsdrohungen gegenüber dem Iran und Syrien sehr ernst.

Muriel Mirak-Weißbach
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Beitrag von Wever »

SCOTT RITTER SAYS U.S. PLANS JUNE ATTACK ON IRAN,
`COOKED' JAN. 30 IRAQI ELECTION RESULTS

By Mark Jensen

United for Peace of Pierce County (WA)
February 19, 2005

Scott Ritter, appearing with journalist Dahr Jamail yesterday in
Washington State, dropped two shocking bombshells in a talk
delivered to a packed house in Olympia's Capitol Theater. The
ex-Marine turned UNSCOM weapons inspector said that George
W. Bush has "signed off" on plans to bomb Iran in June 2005,
and claimed the U.S. manipulated the results of the recent Jan.
30 elections in Iraq.

Olympians like to call the Capitol Theater "historic," but it's
doubtful whether the eighty-year-old edifice has ever been the
scene of more portentous revelations.

The principal theme of Scott Ritter's talk was Americans' duty to
protect the U.S. Constitution by taking action to bring an end to
the illegal war in Iraq. But in passing, the former UNSCOM
weapons inspector stunned his listeners with two
pronouncements. Ritter said plans for a June attack on Iran have
been submitted to President George W. Bush, and that the
president has approved them. He also asserted that
knowledgeable sources say U.S. officials "cooked" the results of
the Jan. 30 elections in Iraq.

On Iran, Ritter said that President George W. Bush has received
and signed off on orders for an aerial attack on Iran planned for
June 2005. Its purported goal is the destruction of Iran's alleged
program to develop nuclear weapons, but Ritter said
neoconservatives in the administration also expected that the
attack would set in motion a chain of events leading to regime
change in the oil-rich nation of 70 million -- a possibility Ritter
regards with the greatest skepticism.

The former Marine also said that the Jan. 30 elections, which
George W. Bush has called "a turning point in the history of Iraq,
a milestone in the advance of freedom," were not so free after all.
Ritter said that U.S. authorities in Iraq had manipulated the
results in order to reduce the percentage of the vote received by
the United Iraqi Alliance from 56% to 48%.

Asked by UFPPC's Ted Nation about this shocker, Ritter said an
official involved in the manipulation was the source, and that this
would soon be reported by a Pulitzer Prize-winning journalist in a
major metropolitan magazine -- an obvious allusion to New
Yorker reporter Seymour M. Hersh.

On Jan. 17, the New Yorker posted an article by Hersh entitled
The Coming Wars (New Yorker, January 24-31, 2005). In it, the
well-known investigative journalist claimed that for the Bush
administration, "The next strategic target [is] Iran." Hersh also
reported that "The Administration has been conducting secret
reconnaissance missions inside Iran at least since last
summer." According to Hersh, "Defense Department civilians,
under the leadership of Douglas Feith, have been working with
Israeli planners and consultants to develop and refine potential
nuclear, chemical-weapons, and missile targets inside Iran. . . .
Strategists at the headquarters of the U.S. Central Command, in
Tampa, Florida, have been asked to revise the military's war
plan, providing for a maximum ground and air invasion of Iran.
. . . The hawks in the Administration believe that it will soon
become clear that the Europeans' negotiated approach [to Iran]
cannot succeed, and that at that time the Administration will act."

Scott Ritter said that although the peace movement failed to stop
the war in Iraq, it had a chance to stop the expansion of the war
to other nations like Iran and Syria. He held up the specter of a
day when the Iraq war might be remembered as a relatively
minor event that preceded an even greater conflagration.

Scott Ritter's talk was the culmination of a long evening devoted
to discussion of Iraq and U.S. foreign policy. Before Ritter spoke,
Dahr Jamail narrated a slide show on Iraq focusing on Fallujah.
He showed more than a hundred vivid photographs taken in Iraq,
mostly by himself. Many of them showed the horrific slaughter of
civilians.

Dahr Jamail argued that U.S. mainstream media sources are
complicit in the war and help sustain support for it by deliberately
downplaying the truth about the devastation and death it is
causing.

Jamail was, until recently, one of the few unembedded
journalists in Iraq and one of the only independent ones. His
reports have gained a substantial following and are available
online at dahrjamailiraq.com.
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Beitrag von Wever »

Hier mal eine britische Stimme zum "Kampf gegen den Terrorismus"...

The Guardian
Friday March 4, 2005

This is about Israel, not anti-semitism

Not to speak out against this injustice would not only be wrong. It
would ignore the threat it poses to us all

Ken Livingstone



Racism is a uniquely reactionary ideology, used to justify the
greatest crimes in history - the slave trade, the extermination of
all original inhabitants of the Caribbean, the elimination of every
native inhabitant of Tasmania, apartheid. The Holocaust was the
ultimate, "industrialised" expression of racist barbarity.

Racism serves as the cutting edge of the most reactionary
movements. An ideology that starts by declaring one human
being inferior to another is the slope whose end is at Auschwitz.
That is why I detest racism.

No serious commentator has argued that my comments to an
Evening Standard reporter outside City Hall last month were
anti-semitic. So I am glad that Henry Grunwald, president of the
Board of Deputies of British Jews, accepted on these pages that
"Ken is sincere when he states that he regards the Holocaust as
the worst crime of the last century".

The contribution of Jewish people to human civilisation and
culture is unexcelled and extraordinary. You only have to think of
giants such as Einstein, Freud and Marx to realise that human
civilisation would be unrecognisably diminished without the
achievements of the Jewish people. The same goes for the
Jewish contribution to London today.

As mayor, I have pressed for police action over anti-semitic
attacks at the highest level, and my administration has backed a
series of initiatives of importance to the Jewish community,
including hosting the Anne Frank exhibition at City Hall and
measures to ensure the go-ahead for the north London eruv.

Throughout the 1970s, I worked happily with the Board of
Deputies in campaigns against the National Front. Problems
began when, as leader of the Greater London Council, I rejected
the board's request that I should fund only Jewish organisations
that it approved of. The Board of Deputies was unhappy that I
funded Jewish organisations campaigning for gay rights and
others that disagreed with policies of the Israeli governmen.

Relations with the board took a dramatic turn for the worse when
I opposed Israel's illegal invasion of Lebanon, culminating in the
massacres at the Palestinian camps of Sabra and Shatila. The
board also opposed my involvement in the successful campaign
in 1982 to convince the Labour party to recognise the PLO as the
legitimate voice of the Palestinian people.

The fundamental issue on which we differ, as Henry Grunwald
knows, is not anti-semitism - which my administration has
fought tooth and nail - but the policies of successive Israeli
governments.

To avoid manufactured misunderstandings, the policies of
Israeli governments are not analogous to Nazism. They do not
aim at the systematic extermination of the Palestinian people, in
the way Nazism sought the annihilation of the Jews.

Israel's expansion has included ethnic cleansing. Palestinians
who had lived in that land for centuries were driven out by
systematic violence and terror aimed at ethnically cleansing
what became a large part of the Israeli state. The methods of
groups like the Irgun and the Stern gang were the same as
those of the Bosnian Serb leader Karadzic: to drive out people by
terror.

Today the Israeli government continues seizures of Palestinian
land for settlements, military incursions into surrounding
countries and denial of the right of Palestinians expelled by terror
to return. Ariel Sharon, Israel's prime minister, is a war criminal
who should be in prison, not in office. Israel's own Kahan
commission found that Sharon shared responsibility for the
Sabra and Shatila massacres.

Sharon continues to organise terror. More than three times as
many Palestinians as Israelis have been killed in the present
conflict. There are more than 7,000 Palestinians in Israel's jails.


To obscure these truths, those around Israel's present
government have resorted to demonisation. Initial targets were
Palestinians, and have now become Muslims. Take the Middle
East Media Research Institute, run by a former colonel in Israeli
military intelligence, which poses as a source of objective
information but in reality selectively translates material from
Arabic and presents Muslims and Arabs in the worst possible
light.

Today the Israeli government is helping to promote a wholly
distorted picture of racism and religious discrimination in
Europe, implying that the most serious upsurge of hatred and
discrimination is against Jews.

All racist and anti-semitic attacks must be stamped out.
However, the reality is that the great bulk of racist attacks in
Europe today are on black people, Asians and Muslims - and
they are the primary targets of the extreme right. For 20 years
Israeli governments have attempted to portray anyone who
forcefully criticises the policies of Israel as anti-semitic. The truth
is the opposite: the same universal human values that
recognise the Holocaust as the greatest racist crime of the 20th
century require condemnation of the policies of successive
Israeli governments - not on the absurd grounds that they are
Nazi or equivalent to the Holocaust, but because ethnic
cleansing, discrimination and terror are immoral.

They are also fuelling anger and violence across the world. For a
mayor of London not to speak out against such injustice would
not only be wrong - but would also ignore the threat it poses to
the security of all Londoners.


· Ken Livingstone is the London mayor
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Beitrag von Wever »

United Press International

Ex-Marine Says Public Version of Saddam Capture Fiction



A former U.S. Marine who participated in capturing ousted Iraqi
President Saddam Hussein said the public version of his
capture was fabricated.

Ex-Sgt. Nadim Abou Rabeh, of Lebanese descent, was quoted
in the Saudi daily al-Medina Wednesday as saying Saddam was
actually captured Friday, Dec. 12, 2003, and not the day after, as
announced by the U.S. Army.

"I was among the 20-man unit, including eight of Arab descent,
who searched for Saddam for three days in the area of Dour
near Tikrit, and we found him in a modest home in a small
village and not in a hole as announced," Abou Rabeh said.

"We captured him after fierce resistance during which a Marine
of Sudanese origin was killed," he said.

He said Saddam himself fired at them with a gun from the
window of a room on the second floor. Then they shouted at him
in Arabic: "You have to surrender. ... There is no point in
resisting."

"Later on, a military production team fabricated the film of
Saddam's capture in a hole, which was in fact a deserted well,"
Abou Rabeh said.

Abou Rabeh was interviewed in Lebanon.
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GFM Sterna
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Beitrag von GFM Sterna »

Tja das war mir klar, das sowas früher oder später kommen musste!

Ich konnte mir auch nicht Vorstellen, ds Sadam in einem Erdloch gehaust hat!
Alles U.S Propaganda!!
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Beitrag von Wever »

"The Times"
03/13/05

Revealed: Israel plans strike on Iranian nuclear plant

Uzi Mahnaimi

ISRAEL has drawn up secret plans for a combined air and
ground attack on targets in Iran if diplomacy fails to halt the
Iranian nuclear programme.

The inner cabinet of Ariel Sharon, the Israeli prime minister, gave
"initial authorisation" for an attack at a private meeting last month
on his ranch in the Negev desert.

Israeli forces have used a mock-up of Iran's Natanz uranium
enrichment plant in the desert to practise destroying it. Their
tactics include raids by Israel's elite Shaldag (Kingfisher)
commando unit and airstrikes by F-15 jets from 69 Squadron,
using bunker-busting bombs to penetrate underground
facilities.

The plans have been discussed with American officials who are
said to have indicated provisionally that they would not stand in
Israel's way if all international efforts to halt Iranian nuclear
projects failed.

Tehran claims that its programme is designed for peaceful
purposes but Israeli and American intelligence officials — who
have met to share information in recent weeks — are convinced
that it is intended to produce nuclear weapons.

The Israeli government responded cautiously yesterday to an
announcement by Condoleezza Rice, the US secretary of state,
that America would support Britain, France and Germany in
offering economic incentives for Tehran to abandon its
programme.

In return, the European countries promised to back Washington
in referring Iran to the United Nations security council if the latest
round of talks fails to secure agreement.

Silvan Shalom, the Israeli foreign minister, said he believed that
diplomacy was the only way to deal with the issue. But he
warned: "The idea that this tyranny of Iran will hold a nuclear
bomb is a nightmare, not only for us but for the whole world."

Dick Cheney, the American vice-president, emphasised on
Friday that Iran would face "stronger action" if it failed to respond.
But yesterday Iran rejected the initiative, which provides for entry
to the World Trade Organisation and a supply of spare parts for
airliners if it co-operates.

"No pressure, bribe or threat can make Iran give up its legitimate
right to use nuclear technology for peaceful purposes," said an
Iranian spokesman.

US officials warned last week that a military strike on Iranian
nuclear facilities by Israeli or American forces had not been ruled
out should the issue become deadlocked at the United Nations.


Additional reporting: Tony Allen-Mills, Washington
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

derStandard.at
17. März 2005 11:26

"Böses Omen für die Dritte Welt"
Weltweit reagieren Politiker und Kolumnist mit Skepsis auf die
Nominierung von US-Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz
zum neuen Chef der Weltbank


Paris - Die Nominierung von Paul Wolfowitz zum neuen
Präsidenten der Weltbank ist weltweit mit Skepsis
aufgenommen worden. Der französische Staatspräsident
Jacques Chirac, der von US-Präsident George W. Bush
telefonisch über dessen Entscheidung informiert wurde, "nahm
die Kandidatur zur Kenntnis", wie sein Büro erklärte.
Frankreich werde sie im Hinblick auf die Mission der Weltbank
für die weltweite Entwicklung prüfen. Jeffrey Sachs, der Leiter
des UNO-Millennium-Projekts zur Bekämpfung von Hunger und
Armut, übte deutliche Kritik.

"Es wird Zeit, dass sich andere Kandidaten melden, die
Erfahrung auf dem Gebiet der Entwicklung haben", sagte der
Berater von UNO-Generalsekretär Kofi Annan in einer Rede vor
dem UNO-Wirtschafts- und Sozialrat. "Das ist eine Position, von
der das Leben Hunderter Millionen Menschen abhängt." Dazu
sei eine professionelle Führung nötig.

"Sehr skeptisch"

Ein Sprecher der britischen Behörde für Internationale
Entwicklung erklärte, die Nominierung sei zur Kenntnis
genommen worden. London glaube, dass eine breite
Unterstützung auch seitens der Entwicklungsländer wichtig für
eine erfolgreiche Führung der Weltbank sei.

Die schwedische Ministerin für Internationale
Entwicklungszusammenarbeit, Carin Jaemtin, äußerte sich
"sehr skeptisch" über die Entscheidung. Der Nachrichtenagentur
TT sagte sie, sie habe auf einen Kandidaten gehofft, der die
Politik des scheidenden Präsidenten James Wolfensohn
fortsetze.

"Demokratie nach Art des Weißen Hauses"

Der nigerianische Zeitungskolumnist Pini Jason erklärte,
Wolfowitz' Kandidatur könne ein böses Omen für die Dritte Welt
sein. Es sei wahrscheinlich, dass Bush die Politik der Weltbank
"mit seiner eigenen Vision von einer Demokratisierung der Welt
verbinden will: Demokratie nach Art des Weißen Hauses",
erklärte Jason. Und der Chefredakteur der Londoner Zeitung
"Al-Quds al-Arabi", Abdel Bari Atwan, sprach von einer "weiteren
Provokation von Seiten der US-Regierung und der
Neokonservativen gegenüber der Dritten Welt, insbesondere
den Arabern und Muslimen".

Auch verschiedene internationale
Entwicklungshilfeorganisationen schlossen sich der Kritik an.
Dave Timms, Sprecher des Londoner World Development
Network, sprach von einer "schrecklichen Berufung".

Vorentscheidung

US-Präsident Bush schlug seinen stellvertretenden
Verteidigungsminister am Mittwoch als Nachfolger von
Wolfensohn vor, der am 1. Juni nach fünf Jahren aus dem Amt
scheidet. Da das von 184 Staaten getragene Weltfinanzinstitut
traditionell von einem Amerikaner geleitet wird, gilt die Wahl
Bushs als Vorentscheidung.

Wolfowitz ist seit März 2001 Stellvertreter von
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Zuvor hatte er mehrere
Ämter im Außenministerium inne. Er gilt als führender Kopf im
Lager der Falken, die sich 2003 für eine Invasion im Irak
eingesetzt haben. Nachdem im Irak keine
Massenvernichtungswaffen gefunden worden waren, sah sich
auch Wolfowitz massiver Kritik ausgesetzt. Zudem unterschätzte
er die Zahl der im Irak benötigten Soldaten und verkalkulierte
sich bei den Einnahmen durch irakische Ölexporte.

In der Weltbank sind die USA der größte Anteilseigner. Die
Weltbank finanziert Entwicklungsprojekte. Der Internationale
Währungsfonds (IWF), der stets von einem Europäer geleitet
wird, gewährt Kredite im Fall von Zahlungsengpässen seiner
Mitgliedstaaten. (APA/AP)
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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Beitrag von Wever »

Zeit-Fragen
Nr.13 vom 29.3.2005

US-Regierung
«Wir sind von einer Sekte übernommen worden»


zf. Der Journalist und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh hat im
April 2004 als erster im Magazin «The New Yorker» den
Abu-Ghraib-Folterskandal aufgedeckt und ist Autor des Buches
«Die Befehlskette: Der Weg vom 11. September bis Abu
Ghraib». Letzten Monat hat er an der Steven Wise Free
Synagogue in New York gesprochen. Dort wurde ihm «The
Shalom Center's Menorah Award» dafür verliehen, dass er
«neues Licht an dunkle Orte gebracht» hat.

Wir veröffentlichen die Übersetzung eines Transkriptes eines mit
Hersh im Studio des Radiosenders «democracy now» von Amy
Goodman geführten Interviews.

Seymour Hersh: Was mit dem Präsidenten los ist, ist folgendes:
So gut wie ich von dem überzeugt bin, was ich im Magazin The
New Yorker als mehr oder weniger alternative Geschichte der
letzten drei Jahre geschrieben habe, so gut ist George Bush
moralisch von dem überzeugt, was er tut. Er hat sich absolut
festgelegt - ich weiss nicht, ob er glaubt, dass er Gottes Willen
vollzieht oder ob er das vollzieht, was sein Vater nicht getan hat,
oder ob er meint, ein Mandat von irgendwo zu haben. George
Bush denkt, er sei auf dem richtigen Weg. Er wird im Irak das
fortsetzen, was er vorher auch getan hat. Er wird das sogar noch
ausweiten, wenn er kann. Ich denke, dass die Zahl der
gefallenen Soldaten für ihn keine Rolle spielen wird. Immer
mehr Leichensäcke werden in die Heimat zurückgeschickt. Das
spielt für ihn keine Rolle, weil er denkt, dass dies der Preis ist,
den er zu zahlen hat, um Amerika dorthin zu bringen, wo er
denkt, dass Amerika hingehört. Daher ist er auf eine sehr
seltsame Weise abgehärtet gegen Menschen wie mich und
gegen Politiker, die ohnehin zu feige sind, um viel zu
unternehmen. Daher ist die tägliche Sorge von uns allen
berechtigt. Und glauben Sie mir, obwohl er 58 Millionen
Stimmen bekommen hat, haben viele von denen, die ihm ihre
Stimme gegeben haben, nicht für den Krieg gestimmt - aber ich
denke, Krieg ist das, was wir haben werden.

Es ist schwer, die Zukunft vorherzusagen. Und auf eine Art ist es
auch albern, aber es stellt sich die Frage: Wie gehen wir Bush
an? Wie erreichen wir ihn? Was können wir tun, um ihn
möglicherweise von dem Kurs abzubringen, den er als
tugendhaft und absolut angemessen ansieht? Ich kann gar nicht
übertrieben darstellen, wie furchterregend die Situation ist, in der
wir uns befinden, weil die meisten von Ihnen das nicht wissen,
weil die Presse ihre Aufgabe nicht gut wahrgenommen hat. Das
neue Gesetz, das soeben vom Senate Intelligence Committee
verabschiedet worden ist, nachdem es eigentlich von dem
9/11-Committee veranlasst wurde, ist eine Art Kabuki-Tanz.*
Was ich damit sagen will, ist, dass es dem Pentagon eine
ungeheure Machtfülle sichert - nunmehr gesetzlich legitimiert.
Es gibt Rumsfeld das Recht, eine Menge Dinge zu tun, die er
schon lange tun wollte, und zwar im wesentlichen
Menschenjagd - die anderen zu töten, bevor sie uns töten, wie
Peter [Rumsfeld] es ausgedrückt hat. «Sie haben uns das
angetan. Wir müssen es ihnen auch antun.» Das ist die
Einstellung, die an der Spitze unserer Regierung herrscht.
Daher werde ich Ihnen nur einige Dinge nennen, die mich
extrem wütend machen. Da ist nicht mehr viel, mit dem man
übereinstimmen kann.

Ich denke, dass es vielleicht einen Ausweg gibt. Ich kann Ihnen
eines sagen. Lassen Sie uns das Wort «Aufstand» vergessen.
Es ist eines der irreführendsten Worte überhaupt. Der Begriff
Aufstand geht davon aus, dass wir im Irak einmarschiert sind,
den Krieg gewonnen haben und dass dann eine Gruppe von
verärgerten Menschen gegen uns zu operieren begonnen hat
und wir dann darauf reagieren mussten. Das wäre ein Aufstand.
Wir kämpfen aber gegen die Leute, gegen die wir den Krieg
begonnen haben. Wir kämpfen gegen die Mitglieder der
Baath-Partei und gegen die Nationalisten. Es sind dieselben,
die wir von Anfang an bekämpft haben - sie haben sich nur
entschlossen, in anderen Zeitabschnitten und an anderen Orten
zu kämpfen, als wir es geplant hatten. Wir haben Bagdad leicht
erobert. Aber nicht weil wir gewonnen hatten. Wir haben Bagdad
eingenommen, weil sie sich zurückgezogen und uns die Stadt
überlassen haben und einen von vornherein geplanten Krieg zu
führen begonnen haben, den sie jetzt sehr aktiv kämpfen. Das
Beängstigende ist, dass wir keine geheimdienstliche Aufklärung
haben. Es ist beängstigend, dass wir nicht wissen, was sie tun.
Seit eineinhalb Jahren haben wir es mit 2- und 3-Mann-Teams
zu tun. Wir schätzen, dass die operativen Zellen aus 2 oder 3
Leuten bestehen, so dass wir sie nicht infiltrieren können. Bis
jetzt wissen wir nicht, was als nächstes passieren wird. Es gibt
auch 10- und 15-Mann-Gruppen. Sie verfügen über
ausgezeichnete Kommunikationsmittel. Jemand hat mir das
berichtet - jemand von innerhalb des Systems, ein Offizier - und
nebenbei, eine guteNachricht ist, dass mehr und mehr solcher
Leute sich jemandem wie mir zur Verfügung stellen.

Unter unseren Militär- und Geheimdienstleuten gibt es eine
grosse Besorgnis. Viele von diesen Leuten achten die
Verfassung, die Menschenrechtserklärung und die persönliche
Freiheit so sehr wie jeder hier. Das tun sie, und unter ihnen
herrscht eine enorme Angst. [...]

Eine der Aussagen, die man machen kann, ist diejenige, dass
wir im Grunde von einer Sekte übernommen worden sind, 8
oder 9 Neokonservative haben sich die Regierung geschnappt.
Wie genau und warum und warum es ihnen so wirkungsvoll
möglich war, werden viele spätere Historiker und bessere
Dokumentationen, als uns jetzt zur Verfügung stehen, erklären,
aber irgendwie ist es ihnen gelungen, die Bürokratie, den
Kongress und die Presse mit der grössten Mühelosigkeit zu
überwinden. Das sagt etwas darüber aus, wie zerbrechlich
unsere Demokratie ist. Man muss sich schon wundern, was
eine Demokratie ist, wenn sie darauf hinausläuft, dass ein paar
Männer im Pentagon und ein paar Männer im Weissen Haus
ihren Willen durchsetzen. Sie haben die CIA neutralisiert, weil es
dort Leute gab, ranghohe Analytiker, - so hat CIA-Chef P.J. Goss
auch dort die Aufklärungsleute, nicht die Einsatzleute angegriffen
-, die mit dem Weissen Haus, mit Cheney und Rumsfeld in einer
ganzen Reihe von Fragen nicht einverstanden waren. Cheney
meine ich in erster Linie, wenn ich vom Weissen Haus spreche.
Wie jemand gesagt hat, das Ziel im letzten Monat war, die
Abtrünnigen von den Gläubigen zu trennen. Das wirkliche Ziel
war, die CIA zu verkleinern. Ich werde bald darüber etwas
schreiben, daher werde ich das jetzt hier nicht zu breit
behandeln, aber es hat in der Regierung eine riesige Welle der
Änderung gegeben - eine Konzentration der Macht.

Auf der anderen Seite stehen die Fakten - es gibt einige Fakten.
Wir können diesen Krieg nicht gewinnen. Wir können tun, was
Bush tut. Wir können sie in die Steinzeit zurückbomben. Es gibt
eine weitere furchtbare spektakuläre Tatsache, die wir nicht
wirklich zur Kenntnis nehmen. Seit wir unsere
Marionettenregierung installiert haben, ist Allawi an der Macht,
der ein Mitglied des Mukabarat war, der Geheimpolizei von
Saddam Hussein, lange bevor er sich zum Kritiker von Saddam
entwickelt hat, und er ist im Grunde ein Saddam «light». Seit wir
ihn am 28. Juni installiert haben, ist im Juli, im August, im
September, im November und in jedem Monat seither vor allem
eines passiert: Die Anzahl der Einsätze, der Bombenangriffe pro
Flugzeug und die Zahl der Tonnage, die abgeworfen wurde, ist
von Monat zu Monat exponentiell gestiegen. Wir bombardieren
dieses Land systematisch. In Doha, dem Luftwaffenstützpunkt,
von dem aus meiner Ansicht nach diese Operationen
stattfinden, gibt es keine «embedded journalists». Auf dem
Flugzeugträger «Harry Truman» auch nicht. Das ist der
Flugzeugträger, von dem ich annehme, dass er die meisten
Kampfeinsätze durchführt.

Es gibt keine irakische Luftabwehr. Das ist wie
Truthahnschiessen [ein Computerspiel, in dem per Mausklick
herumstehende Truthähne abgeschossen werden. Ziel des
Spiels ist, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Truthähne
abzuschiessen; Anm. des Übersetzers]. Sie kommen und
treffen, was sie wollen. Wir wissen nichts. Wir fragen nicht. Uns
wird nichts berichtet. Wir wissen nichts über das Ausmass der
Bombardierungen. Wenn sie also eine Wahl durchführen und
damit Erfolg haben, werden die Bombardierungen ein Schlüssel
dazu sein. Das bedeutet, dass Fallujah und im Grunde
genommen der ganze Irak - einige von Ihnen erinnern sich an
Vietnam - vor unseren Augen in eine «Feuer-frei-Zone»
verwandelt wird. «Schiess auf alles, töte alles».

Ich habe einen Freund in der Luftwaffe, einen Oberst, der die
furchtbare Aufgabe hatte, die Bombenangriffe auf die Städte zu
planen. Er musste die Bombardierungen der Städte so
unauffällig wie möglich planen. Ich glaube, es war vor drei
Wochen, vor drei Wochen am Sonntag nach [der Belagerung
und Bombardierung von] Fallujah, dass ich ihn zu Hause
angerufen habe. Ich mache das so - ich rufe die Leute nicht am
Arbeitsplatz an, sondern zu Hause. Er hat eine von diesen
Einrichtungen, mit denen er erkennen kann, wer anruft, und er
nahm das Telefon ab und sagte: «Willkommen in Stalingrad.»
Wir wissen, was wir tun, das wird mit Absicht getan. Es wurde
schon früher getan. Sie erzählen uns das nicht. Sie sprechen
nicht darüber.

Wenn ein einfacher Soldat oder ein Journalist gegenüber dem
Präsidenten oder dem Aussenminister einen Mangel an
Ausrüstung anmerkt - tatsächlich war es einer von der Truppe,
ein Soldat -, steht der Präsident dann auf und sagt: «Ja, sie
sollten alle gute Ausrüstung haben, und wir machen das», wie
jemand, der mit der ganzen Sache nichts zu tun hat. Worte
bedeuten George Bush nichts. Sie sind einfach nur
Äusserungen. Bush ist imstande, immer und immer wieder zu
sagen: «Nun, wir foltern nicht.» Aber wir wissen, was geschieht.
Wir wissen von Abu Ghraib. Wir wissen es, wir sehen es in
einzelnen Episoden. Wir alle haben davon ein Bild, weil in den
letzten Wochen so viel herausgekommen ist, zum Beispiel durch
das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Die
amerikanische Bürgerrechtsorganisation ACLU hat weitere
Papiere herausgebracht, was da mit diesen 7 Soldaten und den
schrecklichen Bildern passiert ist. Lynndie England ist kein
isolierter Vorfall. Die sind drangenommen worden. Natürlich
haben sie sich falsch verhalten. Aber Sie wissen, wenn wir
unsere Kinder in den Krieg schicken, treten die Offiziere an die
Stelle der Eltern. Das heisst, deren Aufgabe im Militär ist, diese
Kinder zu beschützen, nicht nur davor, von Kugeln getroffen oder
in die Luft gesprengt zu werden. Hinzu kommt, dass es nichts
Dümmeres als ein 20 oder 22 Jahre altes Kind mit einer Waffe
in einem Kriegsgebiet gibt. Die müssen vor sich selbst
beschützt werden. Die Tatsache, dass das Spektakel dieser
Eskapaden, das diese Leute Nacht für Nacht, dreieinhalb
Monate lang veranstaltet haben, erst aufgehört hat, als einer
ihrer eigenen Soldaten sie angezeigt hat, sagt alles, was Sie
darüber wissen müssen, wie viele Offiziere von diesen
Vorgängen Kenntnis hatten.

Ich kann Ihnen etwas über den Zeitablauf sagen, mehr müssen
Sie gar nicht wissen. Über Abu Ghraib wurde im Januar 2004
berichtet. Im Mai habe ich, und der Fernsehsender CBS sogar
schon früher, jede Menge darüber geschrieben, was dort
passierte. Zu dieser Zeit, zwischen Januar und Mai, hat unsere
Regierung gar nichts getan. Dies, obwohl Rumsfeld später
zugegeben hat, dass er Mitte Januar bereits darüber informiert
worden war und auch dem Präsidenten berichtet hat. Gab es in
diesen dreieinhalb Monaten, bevor das öffentlich bekannt wurde,
irgendeine systematische Bemühung, etwas anderes zu tun als
sieben «schwarze Schafe», angeheuerte Soldaten, Reservisten
aus West-Virginia und die Einheit, in der sie dienten - nebenbei
gesagt, es handelte sich um Militärpolizei - zu verfolgen? Die
Antwort ist: Ha! Da war im Grunde eine Gruppe junger Leute, die
ausgebildet worden war, den Verkehr zu regeln, in den Irak
geschickt worden und war dort für ein Gefängnis verantwortlich.
Die wuss-ten von gar nichts. Das entschuldigt sie nicht dafür,
Dummheiten gemacht zu haben. Aber es gibt einen anderen
Rahmen. Den sehen wir nicht. Damit sind sie durchgekommen.

Also hier ist die sichtbare Seite der schrecklichen Geschichte,
wenn es diese denn gibt. Ich kann ihnen von dieser Seite auf
eine lustige Weise erzählen, auf eine indirekte Weise. Sie
stammt aus einer Veröffentlichung der «Washington Post» von
dieser Woche. Ein junger Kerl, ein Angehöriger der Marines, 25
Jahre alt, irgendwo aus Maryland, war gestorben. Es gab eine
Beerdigung in Washington, und die «Washington Post» brachte
darüber einen kleinen Artikel. Sein Name war Hodak. Sie
zitierten seinen Vater. Er hatte einen kleinen Brief an die
Lokalzeitung in Southern Virginia geschrieben. Er schilderte, wie
es für ihn war, als sein Sohn gestorben war. Er sagte: «Heute
erscheint mir alles seltsam. Die Wäsche wird gemacht. Ich bin
mit meinem Hund spazieren gegangen. Ich habe gefrühstückt.
Irgendwie atme ich noch, und mein Herz schlägt noch. Mein
Sohn liegt auf der anderen Seite der Welt in einer Kiste.»

Als ich vor mehr als einer Generation über My Lai berichtet habe
- ich erzähle diese Geschichte oft, es war vor 35 Jahren -, war es
für einige von euch - die meisten von euch werden sich erinnern,
vor allem die Gruppe amerikanischer Soldaten - in vielem so,
wie es heute ist. Damals wie heute sehen unsere Soldaten
keine Feinde auf einem Schlachtfeld. Sie treten auf Minen oder
werden von Scharfschützen erschossen, weil alles immer
versteckt ist. Das ergibt unausweichlich Ärger und Wut, und man
beginnt, die Menschen zu entmenschlichen. Wir haben das im
Irak mit enormem Erfolg getan. Sie sind «Lumpen-Köpfe». Sie
sind weniger wertals Menschen. Die Verlustzahlen sind gleich
hoch wie im Sudan. Wir töten eine unglaubliche Zahl von
Menschen. Wie dem auch sei - damals ging eine Gruppe von
Soldaten in ein Dorf. Sie waren drei Monate lang in Vietnam
gewesen und hatten 10 Prozent ihrer Leute verloren, vielleicht 10
oder 15 als Opfer von Unfällen, Tötungen und
Bombardierungen. Sie dachten, sie würden in dem Dorf den
Feind antreffen, und dort waren 550 Frauen, Kinder und alte
Männer, und sie brachten sie alle um. Es dauerte einen ganzen
Tag. Sie machten eine Pause und assen zu Mittag. Die
schwarzen und spanischstämmigen Soldaten, etwa 40 von
ihnen - die Einheit bestand aus 90 Mann - schossen in die Luft.
Sie schossen nicht in die Gräben. Sie hatten die Menschen in
drei Gräben zusammengetrieben und begonnen, sie zu
erschiessen. Die Schwarzen und die Hispanics schossen in die
Luft, aber die meist Weissen, untere Mittelklasse - diese Art von
Jungs, die heutzutage in die Army Reserve und in die
Nationalgarde eintreten, weil sie zusätzliche Dollars suchen -,
diese Art Jungen besorgte das Töten. Einer von ihnen war ein
Mann namens Paul Medlow, der hat sehr viel geschossen. Am
nächsten Tag gab es einen Moment, das war eine der Sachen,
an die sich alle erinnerten, die dabei waren: Eine der Mütter auf
dem Boden eines der Gräben hatte ein kleines Kind, etwa zwei
Jahre alt, so unter sich verborgen, dass es die Schiesserei
überlebt hatte. Als sie da sassen und ihre Rationen assen,
krabbelte das Kind irgendwie nach oben und fing an zu schreien
- und Calley, der berühmte Leutnant Calley, der Lynndie England
dieser Tragödie, befahl Medlow: Töte ihn - «Pflück ihn dir!». Und
irgendwie konnte Medlow, der wie gesagt viel geschossen hatte,
etwa 200 Schuss, es nicht tun. Daher rannte Calley unter den
Augen aller anderen mit seinem Karabiner hin. Die Offiziere
hatten kleinere Waffen, Gewehre, und er hat das Kind in den
Hinterkopf geschossen. Am nächsten Morgen trat Medlow auf
eine Mine, und sein Fuss wurde weggesprengt. Er wurde von
den Sanitätern evakuiert. Und während er evakuiert wurde,
fluchte er und sagte, woran sich alle später erinnern würden:
«Gott hat mich bestraft, und er wird euch auch bestrafen.»

Anderthalb Jahre später habe ich an der Berichterstattung
darüber gearbeitet. Ich hörte von Medlow. Ich rief seine Mutter an.
Er lebte in New Goshen, Indiana. Ich sagte: «Ich komme Sie
besuchen.» Ich weiss nicht mehr, wo ich gerade war, ich glaube,
es war Washington State. Ich flog hin, und um hinzukommen
musste man, glaube ich, nach Indianapolis und dann nach
Terre Haute fliegen, ein Auto mieten und in den Süden von
Indiana fahren, zu dieser kleinen Farm. Es war wie eine Szene
von Norman Rockwell. Einige von Ihnen werden sich an die
Bilder von Norman Rockwell erinnern. Es ist eine Hühnerfarm.
Die Mutter ist 50, aber sie sieht aus wie 80. Verknorpelt, alt. Sehr
alt - ein hartes Leben, Wühlen im Boden, kein Mann da. Ich
sagte, ich bin hier, um ihren Sohn zu sehen, und sie sagte okay,
er ist da, er weiss, dass Sie kommen. Und dann sagte sie einen
dieser eindrucksvollen Sätze, sie sagte zu mir: «Ich gab ihnen
einen guten Jungen. Und sie haben mir einen Mörder
zurückgeschickt.»

So macht man 35 Jahre lang weiter. Ich bringe im The New
Yorker die Abu-Ghraib-Geschichten. Ich glaube, es waren 3 in 3
Wochen. Wenn jemand von Ihnen The New Yorker kennt, das ist
unglaublich. Aber mittendrin bekomme ich einen Anruf von einer
Mutter von der Ostküste, Nordost, Arbeiterklasse, untere
Mittelklasse, eine sehr religiöse, katholische Familie. Sie sagte,
sie müsse mit mir sprechen. Also treffe ich sie. Ich fahre
irgendwohin, fliege irgendwohin, und ihre Geschichte ist so
einfach: Sie hatte eine Tochter, die in der Militärpolizeieinheit von
Abu Ghraib war. Die ganze Einheit war im März 2004
zurückgekommen. Der Ablauf war folgender: Sie sind dort im
Herbst 2003 angekommen. Im Januar 2004 haben sie Bericht
erstattet, nachdem sie ihre Spielchen getrieben hatten. Im März
wird sie heimgeschickt. Bis dahin ist nichts an die Öffentlichkeit
gedrungen. Die Tochter wird heimgeschickt. Die ganze Einheit
wird nach Hause geschickt.

Sie kommt als ein anderer Mensch zurück. Sie war verheiratet
gewesen. Sie war jung. Sie ging in die Reserve, ich glaube es
war die Reserve, um Geld zu verdienen, nicht um das College
besuchen zu können. Sie kam zurück und verliess ihren
Ehemann. Sie hatten gerade erst geheiratet. Sie verliess ihren
Ehemann, zog aus dem Haus aus, zog von der Stadt weg, zog
aus einem anderen Haus aus, aus einem weiteren Apartment in
einer anderen Stadt und wechselte die Stellen. Sie entfernte sich
von allen Menschen. Dann, als der Frühling kam, ging diese
Tochter jedes Wochenende in einen Tattoo-Shop und liess sich
grosse schwarze Tattoos auf dem ganzen Körper anbringen,
zunehmend überall auf ihrem Körper, auf dem Rücken, den
Armen, den Beinen, und ihre Mutter war verzweifelt. Was ist los?
Dann kam das mit Abu Ghraib raus, und die Mutter liest die
Geschichten, und sie sieht den Zusammenhang. Und sie sagt
zu ihrer Tochter, «Warst du da?» Sie geht zu dem Apartment. Die
Tochter schlägt die Tür zu.

Bevor die Tochter in den Irak gegangen war, hatte die Mutter ihr
einen tragbaren Computer gegeben. Einen dieser Computer mit
einem DVD-Laufwerk, damit sie sich Filme anschauen könnte,
während sie in Übersee unterwegs war. Eine gute Idee, es
scheint, dass das viele Leute machen. Also hatte sie ihr einen
tragbaren Computer gegeben, und als das Kind nach Hause
kam, hatte sie ihn mit einigen anderen Sachen der Mutter
zurückgegeben. Nun ging die Mutter hin und schaute sich den
Computer an. Sie versteht nichts von Depressionen, und sie
versteht nichts von Freud. Sie sagte nur, sie habe den Computer
aufräumen wollen, weil sie ihn selbst wieder benutzen wollte.
Mehr sagte sie nicht als Begründung, warum sie nach den
Veröffentlichungen über Abu Ghraib den Computer untersucht
hat. Sie hat ihn gestartet, und tatsächlich, eine Datei war mit
«Irak» gekennzeichnet. Sie drückte auf den Knopf und es kamen
100 Fotos zum Vorschein. Es handelt sich um die Fotos - eines
von ihnen wurde veröffentlicht. Wir haben eines, nur eines, im
The New Yorker veröffentlicht. Es war von einem Araber. Das ist
etwas, dass sollte keine Mutter sehen, und es sollte auch keine
Tochter sehen. Es war ein arabischer Mann, gegen Gitterstäbe
gelehnt, der Gefangene war nackt, zwei Schäferhunde - Sie
erinnern sich - an jeder Seite einer. The New Yorker hat es
veröffentlicht. Ein ziemlich grosses Photo. Was wir nicht
veröffentlicht haben, war die Sequenz, die zeigte, dass die
Hunde den Mann tatsächlich gebissen haben - ziemlich stark.
Eine Menge Blut. Also hat die Mutter das gesehen und mich
angerufen, und so kam das. Das ist eine weitere Geschichte.

Für mich ist das lediglich eine weitere Geschichte, aber es
schält sich ein Kern heraus - sehen Sie, in Washington
beschäftigen wir uns alle mit der «Makro-Ebene». Auf der
«Makro-Ebene» sind wir hoffnungslos. Wir sind nirgends. Die
Presse ist nirgends. Der Kongress ist nirgends. Das Militär ist
nirgends. Jeder Vier-Sterne-General, den ich kenne, sagt: «Wer
sagt denen, dass wir keine Kleider haben?» Das wird niemand
tun. Alle haben Angst, Rumsfeld irgend etwas zu sagen. So ist
es eben. Das System ist auf Angst aufgebaut. Es ist nicht ein
Mangel an Integrität, es geht tiefer. Denn es gibt individuelle
Integrität. Es handelt sich um ein System, das komplett
übernommen worden ist - von Sektierern. Also, was meiner
Ansicht nach passieren wird, wenn die Verluste zunehmen und
diese Geschichten bekannt werden und die Mütter und Väter die
Folgen sehen, wenn ihre Kinder nach Hause kommen und die
Verwundeten heimkommen - es gibt Krankenhausstationen, von
denen werden Sie nie etwas hören. Sie wissen von den
furchtbar katastrophalen Verwundungen, aber Sie wissen nichts
über das Dahinvegetieren auf diesen Stationen. Es gibt
Stationen um Stationen von Dahinvegetierenden, weil ihre
Gehirnverletzungen so enorm sind. Wie Sie vielleicht letzte
Woche gelesen haben, wurde in einer der Ärztezeitschriften eine
neue Studie veröffentlicht, wonach die Zahl der Überlebenden
mit katastrophalen Verletzungen zunimmt, weil die
Behandlungsmöglichkeiten und die Panzerung besser
geworden sind. Also kommen jetzt extremere Verletzungen an
den Extremitäten vor. Wir werden mehr erfahren, und ich denke,
wir werden - ich versuche optimistisch zu sein - eine
anschwellende Bewegung von innerhalb der Ränge erleben.
Man kann die Anfänge schon beobachten. Wir werden mehr so
Fälle haben, in denen Soldaten Fragen stellen. Ich gehe nicht
davon aus, dass wir Meutereien erleben werden, aber ich
meine, wir werden sehen, dass mehr Unzufriedenheit zum
Ausdruck kommt. Vielleicht ist das die Lösung.

Eine andere Lösung kann vielleicht die Wirtschaft sein. Die wird
sehr schlecht laufen, Leute. Wenn Sie ihre Aktien noch nicht
verkauft und statt dessen Land in Italien gekauft haben, sollten
Sie das schnell tun. Und das dritte ist Europa - Europa wird uns
das nicht mehr viel länger durchgehen lassen. Die Wut dort ist
enorm. Ich spreche von unseren alten Alliierten. Wir könnten dort
etwas erleben, eine kollektive Aktion gegen uns. Es wird eine
Menge Tänze auf unseren Gräbern geben, wenn der Dollar
entwertet wird und alle aufhören, unsere Regierungsanleihen zu
kaufen. Wir geben zwei Milliarden Dollar jeden Tag, um unsere
Schulden flott zu halten, und eines Tages werden die Japaner
und die Russen und alle anderen Öl in Euro statt in Dollars zu
kaufen beginnen. Wir werden auf dem Gebiet noch eine enorme
Panik erleben. Aber Bush könnte auch das überstehen. Dann
wird ein weiteres Jahr vorbei sein, und der Schaden, den er in
dieser Zeit anrichtet, ist enorm. Uns stehen einige sehr
schlimme Monate bevor.

Quelle: Interview im Firehouse Studio, Downtown Community
Television, Manhattan, New York, vom 26.1.05

Transskript von www.democracynow.org, Übersetzung
Zeit-Fragen
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Beitrag von Tovarish »

mal weniger was zum lesen , aber was zum staunen :shock:

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Beitrag von Wever »

Fuck the War
Thomas Pany 14.03.2005

"Soldierblogs". Die Wahrheit des Irakkriegs aus der Sicht der US-Soldaten.


Irak, Irak, Irak, Irak, den ganzen Tag, die ganze Nacht, den ganzen Tag: Irak, Irak, Irak, Irak. Und wenn das vorbei ist, selbst wenn sie zuhause sind, hört der "Puls des Krieges" (1) nicht auf. Viele können sich nicht mehr normal bewegen; auf den Straßen, in den Supermärkten vermuten sie Bomben, jedes laute Geräusch weckt die Überlebensinstinkte und -reflexe, die sie im Krieg erworben haben. Sie haben Schwierigkeiten, wieder in den familiären Alltag einzusteigen oder in ihren "Citizen Joe"-Job - wenn der überhaupt noch zu haben ist. Tausenden von heimkehrenden US-Soldaten droht die Obdachlosigkeit, 15 bis 17 Prozent der Veteranen erfüllen nach jüngsten Untersuchungen (2) die diagnostischen Kriterien für schwere Depressionen, Angstneurose oder Post-Traumatic Stress Disorder (PTSD): "Fuck the War!"
Das berüchtigte "F..Wort" steht in vielen Blogs von US-Soldaten, eben so oft "It sucks", aber auch " I love...": den Soldatenjob, den Kampf. Kein Erlebnis, keine Erfahrung wie diese. Für Zivilisten, zumal solche, die den Krieg verabscheuen, nur contre-coeur nachzuvollziehen, aber die Neugier ist da. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Mag sein, dass Menschen, wie Wolfgang Sofsky, Autor von "Zeiten des Schreckens", unterstellt, vom Augenblick der Angstüberwindung besonders angezogen werden, dass man also nach Berichten von Soldaten im Krieg "giert", weil man dort aus sicherer Entfernung heraus Gewalt-Erlebnissen nachspüren kann, die mit der Angst vor dem Tod und deren Überwindung zu tun haben. "Gewalt stößt ab, aber sie verlockt zugleich. Man erkennt, was einem bevorstehen kann." (Sofski). Mag sein, dass die Neugier auf die Geschichten der Soldaten im Irakkrieg von weniger existenziellen Motiven bewegt wird. Man will einfach nur wissen, was die dort den ganzen Tag machen, was sie denken, was sie erleben, was sie fühlen. Wie der Krieg aus ihrer Sicht aussieht, die wirkliche Geschichte (vgl. Teil 2 Jackass goes to War (3)).

...ich suchte nach einem Blog, den ein Soldat schreibt, der im Irak Dienst tut. Nach Details, die den Konflikt realistischer erscheinen lassen für jene von uns, die keine Vorstellung davon haben, wie es wirklich sein muss "over there".
Aus einem Leserbrief eines Studenten der Universität von Houston
Für den "eingebetteten" Defence Week-Reporter Nathan Hodge sind Blogs das "charakteristische kulturelle Phänomen des Irakkriegs", so wie "die psychedelische Musik den Soundtrack zum Vietnamkrieg geliefert hat." Es gäbe ein Dutzend Blogs von Irakern, Blogs von Zivilangestellten in der "Green Zone" und nach Schätzungen (4) der Army Times über Hundert Soldierblogs. Zum einen solche, die ihre Familien zuhause auf dem Laufenden halten wollen, zum anderen solche, die sich an andere Soldaten wenden, um sie zu informieren. Unter denen, die sich an ein unbestimmtes Publikum wenden, unterscheidet Hodge zwischen patriotischen Blogs und "persönlichen Abrechnungen".

Zu letzteren später, zunächst zu "Just Another Soldier" (5), Jason Hartley, der seit Anfang diesen Jahres wieder als Normalo-"citizen Joe" in Amerika lebt. Jason Hartley sorgte Ende Januar mit einem öffentlichen E-Mail (6) für einiges Aufsehen.

Von Beginn seines mehrmonatigen Einsatzes im Irak (im sunnitischen Dreieck) an führte Hartley einen Blog, sehr zum Ärger seines Vorgesetzten, der "ausflippte", als er von der "Family Readiness Group" des Bataillons darauf aufmerksam gemacht wurde. Zunächst hielt sich Hartley an das Blog-Verbot, verschickte seine Stories aber weiter als Emails an über Tausend Interessierte, schließlich nahm er sogar den Blog ohne Einverständnis seines Kommandeurs wieder auf. Der drohte ihm, ihn vor Gericht zu bringen, ließ es aber dann doch "nur" mit einer Degradierung gut sein. Die rechtliche Handhabe dafür liefern die Vorgaben der "Operation Security (OPSEC)", weitgehend eine Auslegungssache ("ähnlich wie Pornographie", so Hartley), aber im Falle eines Soldaten im Einsatz ist die OPSEC gewichtiger (7) als das das Recht auf Redefreiheit, die das First Amendment garantiert. Etwas naiv vielleicht wundert sich Hartley in seinem Mail darüber, wie ihm der ganze Hassel passieren konnte, wollte er in den Stories doch nur "mehr Details einschließen, in der Hoffnung, eine ehrlichere und humorvollere Perspektive auf das, was das Soldatendasein typischerweise ausmacht, zu liefern" - im Gegensatz zu den meisten anderen Soldaten, vor allem Infanteristen, die ihre "von Jerry Bruckheimer befeuerten Phantasien mit machohafter Inbrunst verwirklichen wollen".

Ich könnte schreiben: "Wir haben heute Abend eine Militärrazzia durchgeführt. Wir rissen die Tür aus den Angeln und säuberten das Haus, aber der Kerl, den wir suchten, war nicht zuhause." Stattdessen hätte ich schreiben können: "Heute Abend brachen wir zu einer Razzia auf. Sie war für 3 Uhr morgens angesetzt und ich konnte nicht schlafen, also masturbierte ich, bevor wir aufbrachen. Auf dem Weg zur Razzia verirrten wir uns, aber nachdem wir etwas herumfuhren, fanden wir endlich das Haus. Wir versuchten, das Tür aus Verankerung in der Wand zu brechen, aber der ganze Vorgang endete unglücklicherweise damit, dass wir die ganze Wand niederrissen. Als wir das Haus untersucht haben, stellten wir fest, dass es das falsche war. Als wir dann herausfanden, wo das richtige Haus stand, brachen wir dort ein. Aber der Typ, den wir suchten, war nicht da. Als ich die Straße sicherte, merkte ich, dass der Fraß, den wir zum Abendessen hatten, mit meinem System nicht zurechtkam und als ich versuchte, einen Furz zu lassen, ging etwas in die Hose. Als wir dann mit der Hausdurchsuchung fertig waren, sprangen wir in unsere Humvees und fuhren in die Straße, von der wir glaubten, dass sie auf unserer geplanten Rückkehrroute lag, aber stattdessen war sie eine Sackgasse, die zu einem Kanal führte. Während wir umdrehten, blieb einer der Humvees im Sumpf stecken. Die meisten Razzien verlaufen nicht so mies. Allmählich schafften wir es zu unser Basis zurück, 'safe and sound'. Mein Arsch war wund vom "Sharten", also duschte ich, masturbierte und ging schlafen. (Dies ist ganz nebenbei eine wahre Geschichte).

Hätte er die Geschichte so erzählt, wäre er von seinem Kommandeur nicht nur in wütenden Worten belehrt worden, weil er seine Truppe als unfähig und unprofessionell porträtiert hätte, sondern er wäre auch eines Verstoßes der OPSEC beschuldigt worden, weil er taktische Einzelheiten über eine Hausdurchsuchung verraten hätte, so Hartley, der die Eingriffe auf den Inhalt seines Blogs klar als "Zensur" wertet, wie die Oberzeile seines Blogs ( 8 deutlich macht.

Zensur?

Die Armeeführung hat das neue Kommunikationsmittel noch nicht im Griff, so das Fazit eines aktuellen Artikels (9) der Army-Times über Soldatenblogs. Regeln und Verordnungen, die spezifisch auf Email und Bloggen zugeschnitten sind, gibt es noch nicht, nur eben die Richtlinien der OPSEC. Nach der entsprechenden Direktive 5205.2 dürfen die Soldaten keine Hinweise auf Truppenbewegungen und die Art der durchgeführten Operationen geben und nichts darüber verraten, was Rückschlüsse auf ihre Einheit oder die Sicherheit ihrer Basis zulässt. Ganz allgemein gilt die Order, dass die Zuständigkeit dafür bei den Kommandeuren der Einheiten liegt und: Deren Vorgehensweise muss mit den Richtlinien des Pentagon übereinstimmen, er darf sie strenger handhaben, aber niemals weniger streng, so Chris Karns, Sprecher des U.S. Central Command.

Spätestens seit Jason Hartleys Fall sind die Beschränkungen und Freiheiten der Blogger ein Thema, die Unsicherheiten sind groß. Nach Angaben des Bloggers Blackfive (10) hätten ihn seit Anfang Januar etwa 40 Blogger kontaktiert, weil ihnen von ihrem Kommandeur befohlen wurde, den Blog zu schließen. Das Wort "Zensur" wird von den Bloggern jedoch meist vermieden. Man äußert logischerweise weitgehend Verständnis für die Sicherheitsbedürfnisse der Army zu Zeiten, in denen das Internet auch vom Gegner als Informationsquelle genutzt wird. Es ist eher so, dass Blogger wie Daggerjag (11) den Störenfried in der Presse wittern, die für ihre Stories gerne nach "Zensur" suchen würde:

...Man will definitiv den Eindruck erwecken, dass die Soldaten von ihren Befehlshabern wegen ihrer Blogs verfolgt werden und dass ihr Recht auf freie Meinungsäußerung von einer Führung beschnitten wird, die nicht will, dass die Stories erzählt werden.

Die Situation sei aber komplexer, weil der Feind "Computer-savvy" genug sei, um Emails und andere Internetkommunikation abzufangen, so könnten auch potentiell unschuldige Statements wichtige Informationen enthalten. Viele der namhaften Blogger, wie z.B. Sgt. Missick – "A Line in the Sand" (12) teilen diese Auffassung, welche auch bei vielen Artikeln über die Soldierblogs immer wieder betont wird. Einerseits will man die true stories, die ungefilterte Kriegsberichterstattung von den Soldaten, anderseits achtet die Führung doch sehr darauf, welches Bild vermittelt wird, und es sind nicht nur OPSEC-Kriterien, die eine wichtige Rolle spielen. Es geht auch um das Bild der Armee nach außen, darum wie die Truppe gezeichnet wird. Kameradschaft ist wichtig. Mit der Schwierigkeit, was man nach außen sagen kann und was besser nicht, weil es die Truppe in ein schlechtes Licht rücken könnte, sind alle konfrontiert, die über einen längeren Zeitraum hinweg enger mit den Soldaten zusammen waren, angefangen von eingebetteten Reportern bis zu Filmregisseuren, wie etwa Michael Tucker (vgl. Jackass goes to War (13)). Man ist sich nahe gekommen, hat sich sogar angefreundet und über Freunde sagt man nichts Abträgliches...

Links
(1) http://www.theolympian.com/home/news/20 ... 3344.shtml
(2) http://www.csmonitor.com/2005/0208/p02s01-ussc.html
(3) http://www.telepolis.de/r4/artikel/19/19624/1.html
(4) http://www.armytimes.com/story.php?f=1- ... 700605.php
(5) http://www.justanothersoldier.com/blog
(6) http://www.prelinger.com/justanothersoldier.html
(7) http://www.intel-dump.com/
8 http://www.justanothersoldier.com/blog
(9) http://www.armytimes.com/story.php?f=0- ... 674310.php
(10) http://www.blackfive.net/
(11) http://www.daggerjag.blogspot.com/
(12) http://www.missick.com/warblog.htm
(13) http://www.telepolis.de/r4/artikel/19/19624/1.html


Telepolis Artikel-URL: http://www.telepolis.de/r4/artikel/19/19632/1.html
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US-Streitkräfte
Krankheitsstand einer Berufsarmee

Die amerikanische Wehrmedizin sieht sich vor einer neuen Herausforderung. Von den Patienten, die seit Beginn des „Globalen Krieges gegen den Terrorismusâ€
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www.globalresearch.ca
Centre for Research on Globalisation
1 May 2005

Planned US-Israeli Attack on Iran
by Michel Chossudovsky



At the outset of Bush's second term, Vice President Dick Cheney dropped a
bombshell. He hinted, in no uncertain terms, that Iran was "right at the top
of the list" of the rogue enemies of America, and that Israel would, so to
speak, "be doing the bombing for us", without US military involvement and
without us putting pressure on them "to do it":


"One of the concerns people have is that Israel might do it without being
asked... Given the fact that Iran has a stated policy that their objective
is the destruction of Israel, the Israelis might well decide to act first,
and let the rest of the world worry about cleaning up the diplomatic mess
afterwards," (quoted from an MSNBC Interview Jan 2005)


Israel is a Rottweiler on a leash: The US wants to "set Israel loose" to
attack Iran. Commenting the Vice President's assertion, former National
Security adviser Zbigniew Brzezinski in an interview on PBS, confirmed with
some apprehension, yes: Cheney wants Prime Ariel Sharon to act on America's
behalf and "do it" for us:


"Iran I think is more ambiguous. And there the issue is certainly not
tyranny; it's nuclear weapons. And the vice president today in a kind of a
strange parallel statement to this declaration of freedom hinted that the
Israelis may do it and in fact used language which sounds like a
justification or even an encouragement for the Israelis to do it."


The foregoing statements are misleading. The US is not "encouraging Israel".
What we are dealing with is a joint US-Israeli military operation to bomb
Iran, which has been in the active planning stage for more than a year. The
Neocons in the Defense Department, under Douglas Feith, have been working
assiduously with their Israeli military and intelligence counterparts,
carefully identifying targets inside Iran ( Seymour Hersh,
http://www.globalresearch.ca/articles/HER501A.html )

Under this working arrangement, Israel will not act unilaterally, without a
green light from Washington. In other words, Israel will not implement an
attack without the participation of the US.

Covert Intelligence Operations: Stirring Ethnic Tensions in Iran

Meanwhile, for the last two years, Washington has been involved in covert
intelligence operations inside Iran. American and British intelligence and
special forces (working with their Israeli counterparts) are involved in
this operation.


"A British intelligence official said that any campaign against Iran would
not be a ground war like the one in Iraq. The Americans will use different
tactics, said the intelligence officer. 'It is getting quite scary.'"
(Evening Standard, 17 June 2003,
http://www.globalresearch.ca/articles/FOX306A.html )


The expectation is that a US-Israeli bombing raid of Iran's nuclear
facilities will stir up ethnic tensions and trigger "regime change" in favor
of the US. (See Arab Monitor,
http://www.globalresearch.ca/articles/ARA502A.html ).

Bush advisers believe that the "Iranian opposition movement" will unseat the
Mullahs. This assessment constitutes a gross misjudgment of social forces
inside Iran. What is more likely to occur is that Iranians will consistently
rally behind a wartime government against foreign aggression. In fact, the
entire Middle East and beyond would rise up against US interventionism.

Retaliation in the Case of a US-Israeli Aerial Attack

Tehran has confirmed that it will retaliate if attacked, in the form of
ballistic missile strikes directed against Israel (CNN, 8 Feb 2005). These
attacks, could also target US military facilities in the Persian Gulf, which
would immediately lead us into a scenario of military escalation and all out
war.

In other words, the air strikes against Iran could contribute to unleashing
a war in the broader Middle East Central Asian region.

Moreover, the planned attack on Iran should also be understood in relation
to the timely withdrawal of Syrian troops from Lebanon, which has opened up
a new space, for the deployment of Israeli forces. The participation of
Turkey in the US-Israeli military operation is also a factor, following an
agreement reached between Ankara and Tel Aviv.

In other words, US and Israeli military planners must carefully weigh the
far-reaching implications of their actions.

Israel Builds up its Stockpile of Deadly Military Hardware

A massive buildup in military hardware has occurred in preparation for a
possible attack on Iran.

Israel has recently taken delivery from the US of some 5,000 "smart air
launched weapons" including some 500 BLU 109 'bunker-buster bombs. The
(uranium coated) munitions are said to be more than "adequate to address the
full range of Iranian targets, with the possible exception of the buried
facility at Natanz, which may require the [more powerful] BLU-113 bunker
buster ":


"Given Israel's already substantial holdings of such weapons, this increase
in its inventory would allow a sustained assault with or without further US
involvement." (See Richard Bennett,
http://globalresearch.ca/articles/BEN501A.html )


The Israeli Air Force would attack Iran's nuclear facility at Bushehr using
US as well Israeli produced bunker buster bombs. The attack would be carried
out in three separate waves "with the radar and communications jamming
protection being provided by U.S. Air Force AWACS and other U.S. aircraft in
the area". (See W Madsen, http://www.globalresearch.ca/articles/MAD410A.html

Bear in mind that the bunker buster bombs can also be used to deliver
tactical nuclear bombs. The B61-11 is the "nuclear version" of the
"conventional" BLU 113. It can be delivered in much same way as the
conventional bunker buster bomb. (See Michel Chossudovsky,
http://www.globalresearch.ca/articles/CHO112C.html , see also
http://www.thebulletin.org/article_nn.p ... jf03norris ) .

According to the Pentagon, tactical nuclear weapons are "safe for
civilians". Their use has been authorized by the US Senate. (See Miochel
Chossudovsky, http://www.globalresearch.ca/articles/CHO405A.html )

Moreover, reported in late 2003, Israeli Dolphin-class submarines equipped
with US Harpoon missiles armed with nuclear warheads are now aimed at Iran.
(See Gordon Thomas, http://www.globalresearch.ca/articles/THO311A.html

Even if tactical nuclear weapons are not used by Israel, an attack on Iran's
nuclear facilities not only raises the specter of a broader war, but also of
nuclear radiation over a wide area:


"To attack Iran's nuclear facilities will not only provoke war, but it could
also unleash clouds of radiation far beyond the targets and the borders of
Iran." (Statement of Prof Elias Tuma, Arab Internet Network, Federal News
Service, 1 March 2005)


Moreover, while most reports have centered on the issue punitive air strikes
on Iran's nuclear facilities, there are indications that the possibility of
a ground war is also being contemplated.

Iran's Military Capabilities

Despite its overall weaknesses in relation to Israel and the US, Iran has an
advanced air defense system, deployed to protect its nuclear sites; "they
are dispersed and underground making potential air strikes difficult and
without any guarantees of success." (Jerusalem Post, 20 April 2005). It has
upgraded its Shahab-3 missile, which can reach targets in Israel. Iran's
armed forces have recently conducted high-profile military exercises in
anticipation of a US led attack. Iran also possesses some 12 X-55 strategic
cruise missiles, produced by the Ukraine. Iran's air defense systems is
said to feature Russian SA-2, SA-5, SA-6 as well as shoulder-launched SA-7
missiles (Jaffa Center for Strategic Studies).

The US "Military Road Map"

The Bush administration has officially identified Iran and Syria as the next
stage of ³the road map to war².

Targeting Iran is a bipartisan project, which broadly serves the interests
of the Anglo-American oil conglomerates, the Wall Street financial
establishment and the military-industrial complex.

The broader Middle East-Central Asian region encompasses more than 70% of
the World's reserves of oil and natural gas. Iran possesses 10% of the
world's oil and ranks third after Saudi Arabia (25 %) and Iraq (11 %) in the
size of its reserves. In comparison, the US possesses less than 2.8 % of
global oil reserves. (See Eric Waddell, The Battle for Oil,
http://www.globalresearch.ca/articles/WAD412A.html )

The announcement to target Iran should come as no surprise. It is part of
the battle for oil. Already during the Clinton administration, US Central
Command (USCENTCOM) had formulated "in war theater plans" to invade both
Iraq and Iran:


"The broad national security interests and objectives expressed in the
President's National Security Strategy (NSS) and the Chairman's National
Military Strategy (NMS) form the foundation of the United States Central
Command's theater strategy. The NSS directs implementation of a strategy of
dual containment of the rogue states of Iraq and Iran as long as those
states pose a threat to U.S. interests, to other states in the region, and
to their own citizens. Dual containment is designed to maintain the balance
of power in the region without depending on either Iraq or Iran. USCENTCOM's
theater strategy is interest-based and threat-focused. The purpose of U.S.
engagement, as espoused in the NSS, is to protect the United States' vital
interest in the region - uninterrupted, secure U.S./Allied access to Gulf
oil.

(USCENTCOM,
http://www.milnet.com/milnet/pentagon/c ... m#USPolicy ,
emphasis added)


Main Military Actors

While the US, Israel, as well as Turkey are the main actors in this process,
a number of other countries, in the region, allies of the US, including
several Central Asian former Soviet republics have been enlisted. Britain is
closely involved despite its official denials at the diplomatic level.
Turkey occupies a central role in the Iran operation. It has an extensive
military cooperation agreement with Israel. There are indications that NATO
is also formally involved in the context of an Israel-NATO agreement reached
in November 2004.

Planning The Aerial Attack on Iran

According to former weapons inspector Scott Ritter, George W. Bush has
already signed off on orders for an aerial attack on Iran, scheduled for
June.(See http://www.globalresearch.ca/articles/JEN502A.html )

The June cut-off date should be understood. It does not signify that the
attack will occur in June. What it suggests is that the US and Israel are
"in a state of readiness" and are prepared to launch an attack by June or at
a later date. In other words, the decision to launch the attack has not been
made.

Ritter's observation concerning an impending military operation should
nonetheless be taken seriously. In recent months, there is ample evidence
that a major military operation is in preparation:


1) several high profile military exercises have been conducted in recent
months, involving military deployment and the testing of weapons systems.

2) military planning meetings have been held between the various parties
involved. There has been a shuttle of military and government officials
between Washington, Tel Aviv and Ankara.

3) A significant change in the military command structure in Israel has
occurred, with the appointment of a new Chief of Staff.

4) Intense diplomatic exchanges have been carried out at the international
level with a view to securing areas of military cooperation and/or support
for a US-Israeli led military operation directed against Iran.

5) Ongoing intelligence operations inside Iran have been stepped up.

6) Consensus Building: Media propaganda on the need to intervene in Iran has
been stepped up, with daily reports on how Iran constitutes a threat to
peace and global security.


Timeline of Key Initiatives

In the last few months, various key initiatives have been taken, which are
broadly indicative that an aerial bombing of Iran is in the military
pipeline:


November 2004 in Brussels: NATO-Israel protocol: Israel's IDF delegation to
the NATO conference to met with military brass of six members of the
Mediterranean basin nations, including Egypt, Jordan, Algeria, Tunisia,
Morocco, Algeria and Mauritania. "NATO seeks to revive the framework, known
as the Mediterranean Dialogue program, which would include Israel. The
Israeli delegation accepted to participate in military exercises and
"anti-terror maneuvers" together with several Arab countries.

January 2005: the US, Israel and Turkey held military exercises in the
Eastern Mediterranean , off the coast of Syria. These exercises, which have
been held in previous years were described as routine.

February 2005. Following the decision reached in Brussels in November 2004,
Israel was involved for the first time in military exercises with NATO,
which also included several Arab countries.

February 2005: Assassination of former Lebanese Prime Minister Rafik Hariri.
The assassination, which was blamed on Syria, serves Israeli and US
interests and was used as a pretext to demand the withdrawal of Syrian
troops from Lebanon.

February 2005: Sharon fires his Chief-of-Staff, Moshe Ya¹alon and appoints
Air Force General Dan Halutz. This is the first time in Israeli history that
an Air Force General is appointed Chief of Staff (See Uri Avnery,
http://www.globalresearch.ca/articles/AVN502A.html )

The appointment of Major General Dan Halutz to IDF chief of Staff is
considered in Israeli political circles as "the appointment of the right
man at the right time." The central issue is that a major aerial operation
against Iran is in the planning stage, and Maj General Halutz is slated to
coordinate the aerial bombing raids on Iran. Halutz's appointment was
specifically linked to the Iran agenda. "As chief of staff, he will in the
best position to prepare the military for such a scenario."

March 2005 NATO's Secretary General was in Jerusalem for follow-up talks
with Ariel Sharon and Israel's military brass, following the joint
NATO-Israel military exercise. These military cooperation ties are viewed
by the Israeli military as a means to "enhance Israel's deterrence
capability regarding potential enemies threatening it, mainly Iran and
Syria." The premise underlying NATO-Israel military cooperation is that
Israel is under attack:


"The more Israel's image is strengthened as a country facing enemies who
attempt to attack it for no justified reason, the greater will be the
possibility that aid will be extended to Israel by NATO. Furthermore, Iran
and Syria will have to take into account the possibility that the increasing
cooperation between Israel and NATO will strengthen Israel's links with
Turkey, also a member of NATO. Given Turkey's impressive military potential
and its geographic proximity to both Iran and Syria, Israel's operational
options against them, if and when it sees the need, could gain considerable
strength. " (Jaffa Center for Strategic Studies,
http://www.tau.ac.il/jcss/sa/v7n4p4Shalom.html )


The Israel-NATO protocol is all the more important because it obligates NATO
to align itself with the US-Israeli plan to bomb Iran, as an act of self
defense on the part of Israel. It also means that NATO is also involved in
the process of military consultations relating to the planned aerial bombing
of Iran.

Late March 2005: News leaks in Israel indicated an "initial authorization"
by Prime Minster Ariel Sharon of an Israeli attack on Iran's Natanz uranium
enrichment plant "if diplomacy failed to stop Iran's nuclear program". (The
Hindu, 28 March 2005)

March-April 2005: The Holding in Israel of Joint US-Israeli military
exercises specifically pertaining to the launching of Patriot missiles.

US Patriot missile crews stationed in Germany were sent to Israel to
participate in the joint Juniper Cobra exercise with the Israeli military.
The exercise was described as routine and "unconnected to events in the
Middle East": "As always, we are interested in implementing lessons learned
from training exercises." (UPI, 9 March 2005).

April 2005: Donald Rumsfeld was on an official visits to Iraq, Afghanistan,
Pakistan, Kyrgyzstan and Azerbaijan. His diplomatic endeavors were described
by the Russian media as "literally circling Iran in an attempt to find the
best bridgehead for a possible military operation against that country."

In Baku, Azerbaijan Rumsfeld was busy discussing the date for deployment of
US troops in Azerbaijan on Iran's North-Western border. US military bases
described as "mobile groups" in Azerbaijan are slated to play a role in a
military operation directed against Iran.

Azerbaijan is a member of GUUAM, a military cooperation agreement with the
US and NATO, which allows for the stationing of US troops in several of the
member countries, including Georgia, Uzbekistan and Azerbaijan. The stated
short term objective is to "neutralize Iran". The longer term objective
under the Pentagon's "Caspian Plan" is to exert military and economic
control over the entire Caspian sea basin, with a view to ensuring US
authority over oil reserves and pipeline corridors.

During his visit in April, Rumsfeld was pushing the US initiative of
establishing "American special task forces and military bases to secure US
influence in the Caspian region:


"Called Caspian Watch, the project stipulates a network of special task
forces and police units in the countries of the regions to be used in
emergencies including threats to objects of the oil complex and pipelines.
Project Caspian Watch will be financed by the United States ($100 million).
It will become an advance guard of the US European Command whose zone of
responsibility includes the Caspian region. Command center of the project
with a powerful radar is to be located in Baku." ( Defense and Security
Russia, April 27, 2005)


Rumsfeld's visit followed shortly after that of Iranian President Mohammad
Khatami's to Baku.

April 2005: Iran signs a military cooperation with Tajikistan, which
occupies a strategic position bordering Afghanistan's Northern frontier.
Tajikistan is a member of "The Shanghai Five" military cooperation group,
which also includes Kazakhstan, China, Kyrgyzstan, and Russia. Iran also has
economic cooperation with Turkmenistan.

Mid April 2005: Israel Prime Minister Ariel Sharon meets George W Bush at
his Texas Ranch. Iran is on the agenda of bilateral talks. More
significantly, the visit of Ariel Sharon was used to carry out high level
talks between US and Israeli military planners pertaining to Iran.

Late April 2005. President Vladmir Putin is in Israel on an official visit.
He announces Russia decision's to sell short-range anti-aircraft missiles to
Syria and to continue supporting Iran's nuclear industry. Beneath the gilded
surface of international diplomacy, Putin's timely visit to Israel must be
interpreted as "a signal to Israel" regarding its planned aerial attack on
Iran.

Late April 2005: US pressure in the International Atomic Energy Agency
(IAEA) has been exerted with a view to blocking the re-appointment of
Mohammed Al Baradei, who according to US officials "is not being tough
enough on Iran..." Following US pressures, the vote on the appointment of a
new IAEA chief was put off until June. These developments suggest that
Washington wants to put forth their own hand-picked nominee prior to
launching US-Israeli aerial attacks on Iran's nuclear facilities. (See VOA,
http://www.voanews.com/english/2005-04-27-voa51.cfm ). (In February 2003, Al
Baradei along with UN chief weapons inspector Hans Blix challenged the
(phony) intelligence on WMD presented by the US to the UN Security Council,
with a view to justifying the war on Iraq.)

Late April 2005, Sale of deadly military hardware to Israel. GBU-28 Buster
Bunker Bombs: Coinciding with Putin's visit to Israel, the US Defence
Security Cooperation Agency (Department of Defense) announced the sale of an
additional 100 bunker-buster bombs produced by Lockheed Martin to Israel.
This decision was viewed by the US media as "a warning to Iran about its
nuclear ambitions."

The sale pertains to the larger and more sophisticated "Guided Bomb Unit-28
(GBU-28) BLU-113 Penetrator" (including the WGU-36A/B guidance control unit
and support equipment). The GBU-28 is described as "a special weapon for
penetrating hardened command centers located deep underground. The fact of
the matter is that the GBU-28 is among the World's most deadly
"conventional" weapons used in the 2003 invasion of Iraq, capable of causing
thousands of civilian deaths through massive explosions.

The Israeli Air Force are slated to use the GBU-28s on their F-15 aircraft.
(See text of DSCA news release at
http://www.dsca.osd.mil/PressReleases/3 ... rected.pdf

Late April 2005- early May: Turkey's Prime Minister Recep Tayyip Erdogan in
Israel for follow-up talks with Ariel Sharon. He was accompanied by his
Defense Minister Vecdi Gonul, who met with senior Israeli military
officials. On the official agenda of these talks: joint defense projects,
including the joint production of Arrow II Theater Missile Defense and
Popeye II missiles. The latter also known as the Have Lite, are advanced
small missiles, designed for deployment on fighter planes. Tel Aviv and
Ankara decide to establish a hotline to share intelligence.

May 2005: Syrian troops scheduled to withdraw from Lebanon, leading to a
major shift in the Middle East security situation, in favor of Israel and
the US.


Iran Surrounded

The US has troops and military bases in Turkey, Pakistan, Azerbaijan,
Afghanistan, and of course Iraq.

In other words, Iran is virtually surrounded by US military bases. (see Map
below). These countries including Turkmenistan are members of part of NATO`s
partnership for Peace Program. and have military cooperation agreement with
NATO.

In other words, we are dealing with a potentially explosive scenario in
which a number of countries, including several former Soviet republics,
could be brought into a US led war with Iran. IranAtom.ru, a Russian based
news and military analysis group has suggested, in this regard:


"since Iranian nuclear objects are scattered all over the country, Israel
will need a mass strike with different fly-in and fly-out approaches -
Jordan, Iraq, Turkey, Azerbaijan, and other countries... Azerbaijan
seriously fears Tehran's reaction should Baku issue a permit to Israeli
aircraft to overfly its territory." (Defense and Security Russia, 12 April
2005).


Concluding remarks:

The World is at an important crossroads.

The Bush Administration has embarked upon a military adventure which
threatens the future of humanity.

Iran is the next military target. The planned military operation, which is
by no means limited to punitive strikes against Iran's nuclear facilities,
is part of a project of World domination, a military roadmap, launched at
the end of the Cold War.

Military action against Iran would directly involve Israel's participation,
which in turn is likely to trigger a broader war throughout the Middle East,
not to mention an implosion in the Palestinian occupied territories. Turkey
is closely associated with the proposed aerial attacks.

Israel is a nuclear power with a sophisticated nuclear arsenal. (See text
box below). The use of nuclear weapons by Israel or the US cannot be
excluded, particularly in view of the fact that tactical nuclear weapons
have now been reclassified as a variant of the conventional bunker buster
bombs and are authorized by the US Senate for use in conventional war
theaters. ("they are harmless to civilians because ther explosion is
underground")

In this regard, Israel and the US rather than Iran constitute a nuclear
threat.

The planned attack on Iran must be understood in relation to the existing
active war theaters in the Middle East, namely Afghanistan, Iraq and
Palestine.

The conflict could easily spread from the Middle East to the Caspian sea
basin. It could also involve the participation of Azerbaijan and Georgia,
where US troops are stationed.

An attack on Iran would have a direct impact on the resistance movement
inside Iraq. It would also put pressure on America's overstretched military
capabilities and resources in both the Iraqi and Afghan war theaters. (The
150,000 US troops in Iraq are already fully engaged and could not be
deployed in the case of a war with Iran.)

In other words, the shaky geopolitics of the Central Asia- Middle East
region, the three existing war theaters in which America is currently,
involved, the direct participation of Israel and Turkey, the structure of US
sponsored military alliances, etc. raises the specter of a broader conflict.


Moreover, US military action on Iran not only threatens Russian and Chinese
interests, which have geopolitical interests in the Caspian sea basin and
which have bilateral agreements with Iran. It also backlashes on European
oil interests in Iran and is likely to produce major divisions between
Western allies, between the US and its European partners as well as within
the European Union.

Through its participation in NATO, Europe, despite its reluctance, would be
brought into the Iran operation. The participation of NATO largely hinges on
a military cooperation agreement reached between NATO and Israel. This
agreement would bind NATO to defend Israel against Syria and Iran. NATO
would therefore support a preemptive attack on Iran's nuclear facilities,
and could take on a more active role if Iran were to retaliate following
US-Israeli air strikes.

Needless to say, the war against Iran is part of a longer term US military
agenda which seeks to militarize the entire Caspian sea basin, eventually
leading to the destabilization and conquest of the Russian Federation.

The Antiwar Movement

The antiwar movement must act, consistently, to prevent the next phase of
this war from happening.

This is no easy matter. The holding of large antiwar rallies will not in
itself reverse the tide of war.

High ranking officials of the Bush administration, members of the military
and the US Congress have been granted the authority to uphold an illegal war
agenda.

What is required is a grass roots network, a mass movement at national and
international levels, which challenges the legitimacy of the military and
political actors, and which is ultimately instrumental in unseating those
who rule in our name.

War criminals occupy positions of authority. The citizenry is galvanized
into supporting the rulers, who are "committed to their safety and
well-being". Through media disinformation, war is given a humanitarian
mandate.

To reverse the tide of war, military bases must be closed down, the war
machine (namely the production of advanced weapons systems) must be stopped
and the burgeoning police state must be dismantled.

The corporate backers and sponsors of war and war crimes must also be
targeted including the oil companies, the defense contractors, the financial
institutions and the corporate media, which has become an integral part of
the war propaganda machine.

Antiwar sentiment does not dismantle a war agenda. The war criminals in the
US, Israel and Britain must be removed from high office.

What is needed is to reveal the true face of the American Empire and the
underlying criminalization of US foreign policy, which uses the "war on
terrorism" and the threat of Al Qaeda to galvanize public opinion in support
of a global war agenda.
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TEXT BOX: Israel's Nuclear Capabilities

With between 200 and 500 thermonuclear weapons and a sophisticated delivery
system, Israel has quietly supplanted Britain as the World's 5th Largest
nuclear power, and may currently rival France and China in the size and
sophistication of its nuclear arsenal. Although dwarfed by the nuclear
arsenals of the U.S. and Russia, each possessing over 10,000 nuclear
weapons, Israel nonetheless is a major nuclear power, and should be publicly
recognized as such.

Today, estimates of the Israeli nuclear arsenal range from a minimum of 200
to a maximum of about 500. Whatever the number, there is little doubt that
Israeli nukes are among the world's most sophisticated, largely designed for
"war fighting" in the Middle East. A staple of the Israeli nuclear arsenal
are "neutron bombs," miniaturized thermonuclear bombs designed to maximize
deadly gamma radiation while minimizing blast effects and long term
radiation- in essence designed to kill people while leaving property
intact.(16) Weapons include ballistic missiles and bombers capable of
reaching Moscow...

The bombs themselves range in size from "city busters" larger than the
Hiroshima Bomb to tactical mini nukes. The Israeli arsenal of weapons of
mass destruction clearly dwarfs the actual or potential arsenals of all
other Middle Eastern states combined, and is vastly greater than any
conceivable need for "deterrence."

Many Middle East Peace activists have been reluctant to discuss, let alone
challenge, the Israeli monopoly on nuclear weapons in the region, often
leading to incomplete and uninformed analyses and flawed action strategies.
Placing the issue of Israeli weapons of mass destruction directly and
honestly on the table and action agenda would have several salutary effects.
First, it would expose a primary destabilizing dynamic driving the Middle
East arms race and compelling the region's states to each seek their own
"deterrent."

Second, it would expose the grotesque double standard which sees the U.S.
and Europe on the one hand condemning Iraq, Iran and Syria for developing
weapons of mass destruction, while simultaneously protecting and enabling
the principal culprit. Third, exposing Israel's nuclear strategy would focus
international public attention, resulting in increased pressure to dismantle
its weapons of mass destruction and negotiate a just peace in good faith.
Finally, a nuclear free Israel would make a Nuclear Free Middle East and a
comprehensive regional peace agreement much more likely. Unless and until
the world community confronts Israel over its covert nuclear program it is
unlikely that there will be any meaningful resolution of the Israeli/Arab
conflict, a fact that Israel may be counting on as the Sharon era dawns.

From John Steinbach, Israel's Nuclear Arsenal,
http://www.globalresearch.ca/articles/STE203A.html
"Es gibt eine Form von Toleranz beim Menschen, die nichts anderes ist als ein Mangel an Würde." Joseph Schumpeter
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