Einsatz von Panzerjägern (Infanterie)

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Ente
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Einsatz von Panzerjägern (Infanterie)

Beitrag von Ente »

Hallo!

Ich habe eine Frage bez. der Panzerjäger (Infanterie).
Wozu setzt man diese Truppen ein?
Der einzige Verwendungszweck, den ich kenne, ist, dass die Panzerjäger Geschützmannschaften von vorn ausschalten können, während andere Infanteriewaffen am Geschütz abprallen. Das Geschütz wird dabei zwar in Mitleidenschaft gezogen, übersteht aber meistens den Beschuss. Allerdings gibt es diese Situation nicht sehr oft im Spiel.
Um Panzer zu beschießen, ist der Panzerjäger hingegen viel zu schwach.

Kann mir jemand weiterhelfen?
Haile

Beitrag von Haile »

Naja im Handbuch steht sie könnten auch Panzerminen legen, doch das können sie leider nicht 8) . Gegen leichte Panzer, Fahrzeuge und den einen oder anderen Panzer von hinten sind sie notfalls zu gebrauchen, aber eigentlich kommen die in viel zu großer Menge vor, da ja die Panzerbüchse damals bei vielen Streitkräften gar nicht wirklich verwendet wurde (da sie wie man hier ja sieht nix bringt :P ).

Btw. ein Sniper kann am Schild einer Pack vorbeischießen, um ein Geschütz zu erobern würde ich, falls ich einen habe, eher den einsetzen, da er auch eine viel größere Reichweite hat als die Pz-Büchse.
Kamui
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Beitrag von Kamui »

Die Panzerbüchse wurde erstmals im ersten Weltkrieg auf deutscher Seite entworfen (Das Mauser T-Gewehr) und dann im 2. Weltkrieg von fast allen Staaten bis auf die USA eingesetzt. Das Kaliber reichte dabei von 7,92mm bis zu 20mm. Die meisten frühen und leichten Panzer konnten auf eine Entfernung von 100m - 300m durchschlagen werden, was auch ein Grund dafür war, das die Wehrmacht ihre Panzer später mit Schürzen ausrüstete.

Nicht alle Waffen waren gleich erfolgreich. Die deutschen sonderten ihre Panzerbüchsen bald aus, ebenso zeigte sich die polnische PzB bald als recht uneffektiv. Gleiches galt für das britische Boys Gewehr.

Italien und Japan hatten beide auf 20mm Kaliber gesetzt und konnten daher ihre Waffen noch eine Zeit lang nutzen, bzw. es standen keine anderen leichten Infanteriewaffen zur Panzerbekämpfung zur Verfügung.

Die Sowjetunion kam mit ihrer Panzerbüchse am spätesten, dafür war diese aber auch am erfolgreichsten. Die PTRD und PTRS Büchsen konnten verschiedene Munitonsarten verschiessen - Panzerbrechend/Panzerbrand/Hochexplosiv - und fand daher nicht nur gegen Panzer sondern auch gegen Infanterie, ungepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge, MG- und Pakstellungen sowie im Häuserkampf einsatz.

Wie in HS2 die Infanteriewaffen eingestellt sind ist mir nicht bekannt, vermutlich gibt es ähnliche Probleme wie beim Thread "Wer kann einen Tiger zerstören".
KBS Wenck
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Beitrag von KBS Wenck »

Kamui

Wie genau funktionierte eigentlich die russische Panzerbüchse ?
Hast du Berichte über deren Erfolge bei den Kampfeinsätzen ?
Und letzte Frage wie war das mit der dt. ? Wiesst du darüber was genaueres ?

Gruss Wenck
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1. Wo Spitze Wenck ?
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Kamui
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Beitrag von Kamui »

Hallo Wenck,

es gab zwei verschiedene Modelle der sowjetischen Panzerbüchsen.

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Die Degtjarev PTRD-41 war eine Einzelladerwaffe.

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Die Simonov PTRS-41 war eine Mehrladerwaffe.

Beide Waffen funktionierten auf dem gleichen Prinzip wie alle Kanonen und Gewehre, eine "Kugel" ummantelt von einem Blechgehäuse vorne und seitlich und einer Treibladung hinten wird in ein Rohr gesteckt. Ein Schlagbolzen trifft auf die Hinterseite der Patrone und zündet dadurch die Treibladung. Der Explosionsdruck kann sich nur nach vorne ausdehnen und treibt somit den vorderen Teil der Patrone durchs Rohr, der hintere Teil wird ausgeworfen. Der Vorderteil der Patrone rast nun auf sein Ziel zu und richtet beim Einschlag kinetischen Auftreffschaden an, bzw. durschlägt sogar das Ziel.

Im Falle der sowjetischen Panzerbüchsen wurden 64,20g schwere Patronen mit Kaliber 14,50x114mm verwendet.
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(3te von rechts). Das Geschoss erreichte beim Austritt aus der Mündung eine Geschwindigkeit von ca. 1010 m/sec. Der heftige Rückstoß wurde vorne durch eine Mündungsbremse, das schwere Gewicht und dem Lauf selbst der einige Zentimeter zürück ins Rohr wanderte gedämpft.

Auf diesen Bildern ist zu sehen, was eine PTRS-41 bei einer amerikanischen, 25mm starken Stahlplatte anrichtete.

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Eintrittsloch

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Austrittsloch

Als Munitionsarten standen Panzerbrand / Panzerbrand-Leuchtspur / Panzerbrechend(Wolframkarbid) / Brandsatz / Sprengbrand und Kampfgas Patronen zur Verfügung.

Ausführliche Berichte gibt es auf http://www.battlefield.ru/ jedoch bekommt die Seite gerade ein Update und das Archiv ist nicht verfügbar.

Bei den deutschen Waffen gab es ebenfalls zwei Ausführengen. Einmal die 7,92mm Rheinmetall PzB 38 und dann noch die 7,92mm Gustloff PzB 39. Beide verwendeten das 7,92x94mm Geschoss.

Auch für diese beiden Waffen gab es verschiedene Munitionsarten. Einen guten Überblick liefert hierbei die Seite http://www.geocities.com/Augusta/8172/panzerfaust6.htm

Gruß
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bart
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Beitrag von bart »

Die Panzerjäger in HS2 sind in erster Linie gegen Schützenpanzer sowie leichte Panzer geeignet. Ein Schuss gegen einen Schützenpanzer macht diesen meist bewegungsunfähig.
Gruß bart
KBS Wenck
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Beitrag von KBS Wenck »

Danke Kamui

Mensch da haben diese Panzerbüchsen ja den dt. Aufklärungseinheiten mit ihren leichten Pz.Sph.W.wohl erheblich zu schaffen gemacht.
Gegen Pz 3, 4 und höher dürften sich die Erfolge allerdings in Grenzen gehalten haben.
Wie schnell war denn die Feuerrate ?

Die Patorne wog aber doch bestimmt nicht 64 kg oder ?

Gruss Wenck
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Kamui
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Beitrag von Kamui »

@KBS Wenck

Sowohl die PTRD als auch die PTRS boten Durchschlagsleistungen von:
45mm@100m, 35mm@300m und 25mm@500m.

Sowohl Panzer III als auch Panzer IV waren an den Seiten auf geringe Entfernung noch verwundbar, unter anderem deswegen wurden auch die Schürzen angebracht.

Die Feuerrate lag bei der PTRD um die 8 Schuss/Minute, und bei der PTRS um die 15 Schuss/Minute.

Patronengewicht war 64,20 g
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Krupp
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Beitrag von Krupp »

bart hat geschrieben:Die Panzerjäger in HS2 sind in erster Linie gegen Schützenpanzer sowie leichte Panzer geeignet. Ein Schuss gegen einen Schützenpanzer macht diesen meist bewegungsunfähig.
Wenn man eine gemischte Gruppe Infanteristen erstellt, dazu 4-5 Panzerjäger, dann ist man damit gar nicht schlecht bedient.
Ein einzelner Panzerjäger hingegen wird es schwer haben, einen Panzer zu "erlegen".
Ergo, in Gruppen angreifen!!

Gruss

Krupp
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Schlavmutz
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Beitrag von Schlavmutz »

Hi Leuts,

ich setze in HS2 meine Panzerbüchsenschützen (weil aus meiner Sicht wenig effektiv) meistens als Geschützbedienungen ein und nehme die dafür freigewordenen Infanteristen in ihrer eigentlichen Rolle :wink:. Auch als Bunkerbesatzung machen sie sich ganz gut (da ist z.B. die Tatsache, dass sie sich nicht hinlegen können, ohne Bedeutung).

Gruß :shock:
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Grayson
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Beitrag von Grayson »

Schlavmutz hat geschrieben:Hi Leuts,

da ist z.B. die Tatsache, dass sie sich nicht hinlegen können, ohne Bedeutung
Gruß :shock:
Und genau da setzt mein Verständniss aus..... Wie kann jemand im stehen mit so ner kapitalen Kannone schiesen ohne Auflagefläche oder im Liegen?

:roll:
"....certain dare Death.....small change of success...... What are we waiting for?" - Gimli Gloinsohn"
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Beitrag von Kamui »

Schlavmutz hat geschrieben:Hi Leuts,

ich setze in HS2 meine Panzerbüchsenschützen (weil aus meiner Sicht wenig effektiv) meistens als Geschützbedienungen ein und nehme die dafür freigewordenen Infanteristen in ihrer eigentlichen Rolle :wink:. Auch als Bunkerbesatzung machen sie sich ganz gut (da ist z.B. die Tatsache, dass sie sich nicht hinlegen können, ohne Bedeutung).

Gruß :shock:
Ich hab mir HS2 nicht gekauft - können die Panzerjäger echt nicht im liegen feuern? Im Orginal SUST2 tun sie das nur im liegen
Gehtnix

Beitrag von Gehtnix »

@... zum feuern legen sich die Panzerbüchsenschützen immer noch, mit legen sich nicht war wohl auf "Befehl in den krich-Modus gehen" gemeint ...
MfG
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Schlavmutz
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Beitrag von Schlavmutz »

:oops:
Sorry, da habe ich mich wohl "etwas" missverständlich ausgedrückt. Selbstverständlich meinte ich den Befehl "Hinlegen/Kriechmodus", der bei den Panzerbüchsenschützen (und auch bei Offizieren/Feldwebeln) nicht existiert. Die Panzerbüchsenschützen sind stehend/laufend so für gegnerisches Feuer gute Zielscheiben uns daher aus meiner Sicht nicht besonders gut infanteristisch einsetzbar. Sie haben in aufrechter Haltung auch kaum eine Chance, sich gegnerischen Fahrzeugen zu nähern, weil sie vorher das Zeitliche segnen! :roll:

Gruß :wink:
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Ente
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Beitrag von Ente »

Ganz genau das denke ich auch.

Die Idee, die P.jäger als Geschützmannschaften einzusetzen, ist gut, vorausgesetzt sie haben eine größere Erfahrung aufzuweisen als die dort eingesetzten Soldaten, denn sonst feuern die Geschütze gerne mal in die Pampa. :?
Aber gerade in HS2 gibt es nicht oft Geschütze im SP-Modus, wie ich mehr und mehr beim Durchspielen der Kampagnen zurzeit feststelle.
In Bunkern oder Häusern sind die P-jäger auch noch zu etwas zu gebrauchen, wie vorhin in einem der Beiträge beschrieben.

Aber somit sind und bleiben sie doch lediglich eine Ersatzlösung für Truppen, die für ihre Aufgaben eigentlich viel besser geeignet sind, oder?

Den Vorschlag von Krupp, diese Soldaten in Rudeln einen Panzer angreifen zu lassen, werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren, bin aber skeptisch, ob sich solche Situationen in Gefechten auf Maps wirklich ergeben.
Vielmehr denke ich, dass man diese Rudelangriffe bewusst suchen muss. Da das Spiel aber sehr vielseitig ist, lässt es genug Optionen offen, einen Panzer anderweitig auszuschalten, als dass man ein knappes halbes Dutzend Infanteristen, die sich nicht freiwillig hinlegen lassen, auf einen Panzer ansetzt. :shock:

Insofern wünsche ich mir, dass diese Waffengattung auf zukünftigen Karten spärlich oder gar nicht mehr eingesetzt wird oder dass bei zukünftigen Editionen dieser Reihe (wie auch immer diese aussehen mögen) die Soldaten einen direkten Sinn haben und nicht nur Ersatzaufgaben übernehmen.

Viele Grüße

Ente
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