Im Auge des Jägers
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Im Auge des Jägers
Meine Empfehlung
Ein knallhart geschriebenes Buch, bei dem die Fronterlebnisse des Ritterkreuzträgers eindringlich geschildert werden.
Herr Allerberger wuchs im bayerischen Mittenwald auf und wurde mit 18 Jahren eingezogen. Nach der Grundausbildung kam er ins Gebirgsjäger-Regiment 144 der 3. Gebirgs-Division.
Diese kämpfte südlich der verlorenen 6. Armee und konnte der Einkesselung gerade noch entgehen. Dann wurde sie zum Südabschnitt der Ostfront nach Woroschilowsk verlegt. Dort tobten um die Redkina-Schlucht im Juli 1943 verlustreiche Kämpfe.
Als sMG-Schütze ausgebildet wechselte er nach Verwundung zu den Scharfschützen. Am Anfang des Krieges noch milde belächelt sollte sich später ihre verheerende moralische Wirkung auf die Gegner zeigen, die plötzlich mit der tötlichen Gefahr konfrontiert wurden.
Er ging den Weg der 3. Gebirgsdivision bis zum Ende, die mehrfach auf Sollstärke wieder aufgefüllt werden mußte, da sie im Schmelztiegel der Front völlig ausbrannte. Besonders verlustreich waren die Rückzugsgefechte durch Rumänien und Ungarn.
Über 1400 persönlich notierte Abschüsse, davon ca. 275 bestätigte machen ihn zu einem der erfolgreichsten Scharfschützen der Wehrmacht und er wurde noch 1945 mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Es werden folgende Waffentypen, die im Einsatz waren beschrieben: Repetierer K 98 mit Zielfernrohr 41, K 98 mit kurzer Seitenmontage und Zeiss Zielsechs, Gewehr 43 mit ZF 4, Selbstlade-Gewehr Modell 40 (russische Tokarev), Selbstladegewehr Garand M1 der Amerikaner, Seitengewehr 42, Explosionsgeschoß mit Sprengladung etc. Beschreibung der Tarnungen und Täuschung der Gegner, Kampftaktik.
Wer einen schwachen Magen hat und auch sonst zart beseitet ist sollte das Buch vielleicht nicht lesen.
Absolut schonungslos und fast unerträglich in seiner Offenheit,
beschreibt der Autor nicht nur explizit Tötungszenen, sonder präsentiert auch Fotos der Opfer die ich in der Art noch in keinem Buch gesehen habe.
Jegliche Kriegsromantik bleibt hier schon nach wenigen Seiten auf der Strecke.
Am Ende bleibt ein bedrückendes Gefühl.
# Gebundene Ausgabe
# Verlag: VS-Books; Auflage: 6., Aufl. (20. Juni 2007)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 393207727X
# ISBN-13: 978-3932077272
Ein knallhart geschriebenes Buch, bei dem die Fronterlebnisse des Ritterkreuzträgers eindringlich geschildert werden.
Herr Allerberger wuchs im bayerischen Mittenwald auf und wurde mit 18 Jahren eingezogen. Nach der Grundausbildung kam er ins Gebirgsjäger-Regiment 144 der 3. Gebirgs-Division.
Diese kämpfte südlich der verlorenen 6. Armee und konnte der Einkesselung gerade noch entgehen. Dann wurde sie zum Südabschnitt der Ostfront nach Woroschilowsk verlegt. Dort tobten um die Redkina-Schlucht im Juli 1943 verlustreiche Kämpfe.
Als sMG-Schütze ausgebildet wechselte er nach Verwundung zu den Scharfschützen. Am Anfang des Krieges noch milde belächelt sollte sich später ihre verheerende moralische Wirkung auf die Gegner zeigen, die plötzlich mit der tötlichen Gefahr konfrontiert wurden.
Er ging den Weg der 3. Gebirgsdivision bis zum Ende, die mehrfach auf Sollstärke wieder aufgefüllt werden mußte, da sie im Schmelztiegel der Front völlig ausbrannte. Besonders verlustreich waren die Rückzugsgefechte durch Rumänien und Ungarn.
Über 1400 persönlich notierte Abschüsse, davon ca. 275 bestätigte machen ihn zu einem der erfolgreichsten Scharfschützen der Wehrmacht und er wurde noch 1945 mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
Es werden folgende Waffentypen, die im Einsatz waren beschrieben: Repetierer K 98 mit Zielfernrohr 41, K 98 mit kurzer Seitenmontage und Zeiss Zielsechs, Gewehr 43 mit ZF 4, Selbstlade-Gewehr Modell 40 (russische Tokarev), Selbstladegewehr Garand M1 der Amerikaner, Seitengewehr 42, Explosionsgeschoß mit Sprengladung etc. Beschreibung der Tarnungen und Täuschung der Gegner, Kampftaktik.
Wer einen schwachen Magen hat und auch sonst zart beseitet ist sollte das Buch vielleicht nicht lesen.
Absolut schonungslos und fast unerträglich in seiner Offenheit,
beschreibt der Autor nicht nur explizit Tötungszenen, sonder präsentiert auch Fotos der Opfer die ich in der Art noch in keinem Buch gesehen habe.
Jegliche Kriegsromantik bleibt hier schon nach wenigen Seiten auf der Strecke.
Am Ende bleibt ein bedrückendes Gefühl.
# Gebundene Ausgabe
# Verlag: VS-Books; Auflage: 6., Aufl. (20. Juni 2007)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 393207727X
# ISBN-13: 978-3932077272
- GeorgiSchukow
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Auszüge
"Du Sepp, da vorne, zwei Finger breit rechts neben dem kleinen Erdhügel bewe....." Dem peitschenden Abschuss des Russen folgte unmittelbar ein zweiter sirrender Knall und ein Geräusch wie Händeklatschen direkt neben Sepp. Blut und Gewebefetzen spritzten ihm über die linke Gesichtshälfte.
Sein Blick flog zur Seite, und er sah in eine apokalyptische Fratze.
Das Projektil des Scharfschützen, ein Explosivgeschoss, war am Fernglas von Balduin leicht leicht abgeglitten und unmittelbar auf seinem Mund explodiert.
Es hatte ihm dabei die Lippen, die Schneidezähne, das Kinn und die halbe Zunge weggerissen. Aus panisch aufgerissenen Augen starrte er Sepp an, während sich ein schauriges Gurgeln schaumig quellenden Blutes aus der zerfetzten Mundhöhle drückte."
Nach einer Massenvergewaltigung (23 Russen über eine Frau)
"Doch was jetzt kam, ließ auch Sepp bis ins Mark erschaudern. Denn schon standen wieder einige in gestikulierendem Disput um die Frau herum, als zwei plötzlich wieder ihre Beine ergriffen und auseinanderspreizten. Dabei zog ein dritter eine Leuchtpistole aus dem Halfter, schob eine Patrone in die Waffe und rammte der Frau den Lauf zwischen die Beine.
Sie stöhnte kurz aus ihrer Ohnmacht auf, kurz bevor der Soldat den Abzug durchzog. Zischend schlug ihr die rote Leuchtkugel in den Leib und fing an zu glühen. Einen solchen Schrei hatte Sepp in seinem Leben noch nicht gehört, wie er in diesem Augenblick sich über die Walstatt erhob. Wie flüssige, rotglühende Lava quoll es zwischen den Beinen der Frau heraus.
Irrsinnig vor Schmerz wälzte sie sich von der Motorhaube und wand sich kreischend und zuckend am Boden. Ihr erlebtes Sterben dauert bestimmt mehrere Minuten, bis sie die Sinne, und endlich das Leben verließen."
Zu diesen Berichten gibt es dann auch noch die Fotos die später aufgenommen wurden
Dagegen ist jeder Landserroman ein Mickey-Mouse Heft.
"Du Sepp, da vorne, zwei Finger breit rechts neben dem kleinen Erdhügel bewe....." Dem peitschenden Abschuss des Russen folgte unmittelbar ein zweiter sirrender Knall und ein Geräusch wie Händeklatschen direkt neben Sepp. Blut und Gewebefetzen spritzten ihm über die linke Gesichtshälfte.
Sein Blick flog zur Seite, und er sah in eine apokalyptische Fratze.
Das Projektil des Scharfschützen, ein Explosivgeschoss, war am Fernglas von Balduin leicht leicht abgeglitten und unmittelbar auf seinem Mund explodiert.
Es hatte ihm dabei die Lippen, die Schneidezähne, das Kinn und die halbe Zunge weggerissen. Aus panisch aufgerissenen Augen starrte er Sepp an, während sich ein schauriges Gurgeln schaumig quellenden Blutes aus der zerfetzten Mundhöhle drückte."
Nach einer Massenvergewaltigung (23 Russen über eine Frau)
"Doch was jetzt kam, ließ auch Sepp bis ins Mark erschaudern. Denn schon standen wieder einige in gestikulierendem Disput um die Frau herum, als zwei plötzlich wieder ihre Beine ergriffen und auseinanderspreizten. Dabei zog ein dritter eine Leuchtpistole aus dem Halfter, schob eine Patrone in die Waffe und rammte der Frau den Lauf zwischen die Beine.
Sie stöhnte kurz aus ihrer Ohnmacht auf, kurz bevor der Soldat den Abzug durchzog. Zischend schlug ihr die rote Leuchtkugel in den Leib und fing an zu glühen. Einen solchen Schrei hatte Sepp in seinem Leben noch nicht gehört, wie er in diesem Augenblick sich über die Walstatt erhob. Wie flüssige, rotglühende Lava quoll es zwischen den Beinen der Frau heraus.
Irrsinnig vor Schmerz wälzte sie sich von der Motorhaube und wand sich kreischend und zuckend am Boden. Ihr erlebtes Sterben dauert bestimmt mehrere Minuten, bis sie die Sinne, und endlich das Leben verließen."
Zu diesen Berichten gibt es dann auch noch die Fotos die später aufgenommen wurden
Dagegen ist jeder Landserroman ein Mickey-Mouse Heft.
- GeorgiSchukow
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Das ist ein sehr datailiertes Buch von einem an der Front eingesetzen und erfahren jungen deutschen Scharfschützen... auch wenn es nur ein "kleiner mann" ist, hat er sehr viel an der Ostfront mitgemacht und über verschiedenste Situationen aus Nah -u. Fernkampf berichtet, über einige Tragödien aber auch so manche Freunde! Ein Muss für eingefleischte Leseratten mit Neigung zu 2. Wltkriegsmaterial
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